„Dalli Dalli“ Reloaded

„Sie sind der Meinung, das was Spitze!“ – Wer kennt ihn nicht, diesen berühmten Satz von Hans Rosenthal, dem kleinen „großen“ quirligen Mann aus meiner Jugend. Viel Spaß und Freude hat er uns damals im Vorabendprogramm bereitet und „Dalli Dalli“ zu einer festen Größe in der deutschen Fernsehgeschichte gemacht.

Gestern Abend war es beim NDR soweit, die altbekannte Titelmusik läutete nach langen Jahren wieder eine komplette Sendung ein. Und das Gesicht das der Zuschauer im ersten Moment da war irgendwie vertraut und doch anders. Gert Rosenthal eröffnete die Sendung, seinem Vater wie aus dem Gesicht geschnitten, und moderierte dann auch Kai Pflaume an.

Es war vieles, nein eigentlich alles so vertraut. Kein Wunder. Die Sendung von damals wurde nicht einfach kopiert, sondern einfach weitergeführt. Die Studioeinrichtung, die Gäste, die Jury, die Spiele – und natürlich das „Spitze“-Signal. Die Jury ist allerdings etwas geschrumpft. Sie besteht nur noch aus zwei Personen statt aus drei, was wohl auch daran liegt, dass man die Gewinnbeträge nicht mehr in Schilling umrechnen muss.

Team „Männer“, bestehend aus Heiner Lauterbach und Uwe Ochsenknecht trat gegen Team „Mattscheibe“ mit Jenny Jürgens und Peter Hahne an.  Und verloren am Ende recht deutlich. Obwohl – Verlierer gab und gibt es bei „Dalli Dalli“ nicht. Denn damals wie heute werden die erspielten Punkte in Geld umgerechnet, das der Hans-Rosenthal-Stiftung zu Gute kommt und so in Not geratenen Familien hilft.

Vor 40 Jahren lief die erste Sendung, der NDR hat das Konzept 1:1 übernommen. Raterunden und Spiele gibt es ebenso wie „Dalli-Klick“ oder die „Dalli Dalli-Tonleiter“. Funktioniert das heute noch oder ist es doch verstaubt? Es funktioniert. Eben weil man nicht versucht hat etwas Gutes zu Verschlimmbessern. Die Raterunden sind witzig, die Spiele haben Charme, Kai Pflaume ist sich nicht zu schade den „Spitze“-Sprung zu machen. Ich glaube Hans Rosenthal hätte es gefallen.

Es wäre schön wenn die Sendung auch beim heutigen Publikum ankommt und irgendwann einen Sendeplatz bekommt, den sie verdient. Denn Samstagabend 22 Uhr im Dritten ist suboptimal. 19 Uhr im Ersten wäre genau richtig.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert