6. Juni 2025
Wäre der blaue Onkel, was mein Auto ist, ein Schiff, dann hätte im Logbuch gestanden: 9:59 Uhr – Auslaufen. Ziel war, um 10 Uhr unterwegs zu sein. Wir waren also im Plan. Die Strecke führte und über die E39, später über die E5 nach Florø. Wenn man an so eine E-Straße denkt, dann hat man in unseren Gefilden schnell die A7 (E45) vor Augen. Zunächst präsentierte sich die Straße auch genau so, Stadtautobahn in Bergen, inklusive der „Tunelen“, die in Norwegen unvermeidbar sind. Das Thema dann an der Stelle aber zu beenden wäre irreführend.
Denn allein die E39 zwischen Bergen und Førde hat sehr unterschiedliche Gesichter. Da kann es dann auch schon mal sein, dass es Aufgrund der Straßenbreite nicht mehr für eine Mittellinie reicht. Das ist schon sehr spannend und an der einen oder anderen Kurve muss man sich zumindest mit entgegenkommenden LKWs arrangieren. Kurve ist übrigens ein gutes Stichwort. Ich glaube in Deutschland gibt es keine Europastraße mit Spitzkehren.
Wenn man nach Norwegen kommt, dann trifft man unausweichlich auf die Tunnel. Der kürzeste war 150m lang, der längste gute 6 Kilometer – was nicht der längste Tunnel in Norwegen ist. Kurven zum Standard, genauso wie Steigungen und Gefälle. Bei einem Tunnel wurden 8% Gefälle angekündigt. Es war auch einer der längeren Tunnel auf unserer Strecke. Der hatte einen netten Nebeneffekt. Da ich den Tempomaten aktiv hatte und der auch darauf achtet, dass an nicht zu schnell fährt, sorgte der auf der Gefällestrecke auch artig für die Einhaltung der vorgeschriebenen Geschwindigkeit. Da mein Auto ein Plugin Hybride ist, hat das Auto nicht mit der Bremse gebremst, sondern hat den E-Motor als Generator genutzt und so rekuperiert. Am Tunnelanfang war der Akku leer. Am Tunnelende waren da immerhin 13 % Kapazität drauf. Fand ich schon nett. Sicher, ist nur ein kleiner 11kW-Akku, aber während der Talfahrt hat das Auto mit 24,5 kWh geladen.
Don‘t trust Google
Das Fahren ist übrigens entspannt. Fast alle halten sich brav an die erlaubten Geschiwndigkeiten, wohl weil die Bußgelder selbst für Norwegische Einkommen wohl sehr schmerzhaft sind. Ich gebe mir Mühe, das nicht auszutesten. Da wir die Strecken im Vorfeld mit Google Maps erstellt haben, nutzen wir zum navigieren selbiges und nicht das Autonavi. Dringender Tipp an der Stelle: Die erlaubte Geschwindigkeit, die Google im Navigationsmodus anzeigt, stimmt in 50 Prozent der Fälle nicht, so jedenfalls die Erfahrung vom heutigen Tag. Entweder liegt Google darunter, was zumindest den Geldbeutel schont, oder darüber, teilweise mit bis zu 20 kmh. Das kann richtig teuer werden. Mein Auto richtet sich aber nach der eigenen Verkehrszeichenerkennung, und die funktioniert auch hier in Norwegen relativ gut. Nur mit digitalen Aufhebungsschildern klappt das nicht immer, da muss man dann eben selbst wieder hochkorrigieren, bis das nächste „echte“ Schild kommt. Beschränkungen abwärts hat das Auto aber zuverlässig erkannt.










Das freut mich sehr.