Geiranger

14. Juni 2025

Eigentlich ist die Überschrift falsch. Denn Geiranger selbst haben wir uns nicht angeschaut. Erstens Touristen, zweiten Touristen, drittens Treffen eines Ferrari Ownder-Clubs. Parkplatz? Gibt es nicht, und erwähnte ich schon die Touristen? Ja ich weiß, sind wir selbst. Aber diese Massen machen keinen Spaß und wir haben noch nicht einmal Hochsaison. Was macht man also? Genau, man erkundet die Gegend.

Wir haben uns daher entschieden, den „Gamle Strynefjellsvegen“ zu befahren. Diese Straße wurde im 19 Jahrhundert erbaut und bildete die Ost-Westverbindung über das Strynefjellet. Wir haben sie in Ost-Westrichtung befahren und von fahren möchte ich fast nicht reden, denn Kaum ist man in den Weg eingebogen, endet wenige hundert Meter später der Teerbelag und wir haben es mit einer staubigen Schotterpiste zu tun.

Diese Piste ist grundsätzlich einspurig mit Ausweichplätzen. Man tut also gut daran, vorausschauen und rücksichtsvoll zu fahren, damit man nicht plötzlich Kühler an Kühler mit einem Entgegenkommer steht. Aber das funktioniert ziemlich gut und man kann so entspannt die Landschaft bewundern. Die hat es wieder in sich, erst recht zu dieser Zeit, wo in den höheren Lagen noch immer der Schnee liegt. Wenn man plant, diese Strecke zu befahren, dann lohnt sich ein Blick auf die oben verlinkte Webseite. Denn wir hatten das Vergnügen, hier am ersten Tag nach der Wintersperre unterwegs zu sein. Im Westlichen Bereich gab es noch Reparaturarbeiten und wir waren etwas in Sorge, ob die Piste überhaupt befahrbar wäre, während wir in Geiranger sind.

Das Wetter war großartig, entsprechend viel Spaß machte dann auch das Sightseeing. Das Auto sah hinterher allerdings wie nach einer Rallye Paris-Dakar aus. Zu Hause gibt es dann erstmal eine gründliche Wäsche. Da wir die nächsten Tage Regen erwarten, gehe ich davon aus, dass ein Großteil des Staubs schon herunter gewaschen sein wird, wenn wir wieder Zuhause „einlaufen“.

Die Landschaft um Geiranger ist beeindruckend. Wenn man allerdings hierher fährt, muss man sich über zwei Dinge im Klaren sein: Nach Geiranger geht es entweder über den Seeweg oder über Serpentinenstrecken aus beiden Richtungen. Gerade mit diesen Strecken ist das so eine Sache. Nicht alle Verkehrsteilnehmer sind mit solchen Strecken vertraut und dadurch kommt es zu „seltsamen“ Situationen. Da werden Kurven von Außenfahrenden geschnitten und als Innenfahrender hat man die Herrschaften dann plötzlich vor der eigenen Stoßstange. Oder es wird in der Serpentine gehalten, um Fotos zu machen. Beides einfach doofe Ideen. Wenn dann noch gemietete SUVs und Wohnmobile dazwischen sind, wo die Fahrzeuglenker mit den Ausmaßen ihrer Fahrzeuge nicht so vertraut sind, dann kommt es eben zu oben beschriebenen Situationen. Vergessen darf man an der Stelle die Busse nicht. Auch hier unterscheidet man die einheimischen Fahrerinnen und Fahrer, die sehr genau wissen, was sie tun. Und dann sind da die anderen. Mir persönlich hat meine Erfahrung aus vergangenen Motorradtouren in Südtirol sehr geholfen, hier gut klar zu kommen.

2 Kommentare

  1. Wunderschön. Danke fürs mitnehmen.
    Schönste Grüße in den Norden.

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