Irland 2016 – Ankunft

Anfang diesen Monats flogen wir für neun Tage nach Irland. Wir waren noch nie dort, kannten nur Bilder und Berichte. Wir waren neugierig auf dieses Land und wollten uns einen ersten, kleinen Eindruck verschaffen. So entstand Anfang des Jahres die Idee nach Irland zu fahren. Und es hat sich gelohnt.

Aus dem Fahren wurde dann Fliegen. Wir wollten eine Rundreise durch den Süden machen, entschieden uns für eine PKW-Reise. Anreise mit dem eigenen PKW schied aber schnell aus, da zum einen teurer als Flug und Mietwagen und mit einem Linkslenker im Linksverkehr – kann man machen, habe ich bereits gemacht, muss man aber nicht. Die ersten beiden Tage wollten wir allerdings Dublin etwas kennen lernen und wir folgten der Empfehlung des Reiseführers, auf den ÖPNV zu setzen. Denn der Verkehr in Dublin sei durchaus eine Herausforderung. Stimmt, erst Recht wenn man die derzeit aktuellen Baustellenlage mit in Betracht zieht.

So machten wir und also vom Flughafen aus per Bus auf den Weg in die Stadt. Ich weiß nicht, welche Rennfahrerkarrieren die Busfahrer in ihrem früheren Leben hatten, aber eines haben sie alle gemein: sie bewegen ihre Doppeldeckerbusse durchaus sportlich und zielsicher. Auch wenn es mal eng wird. Die kennen ihre Fahrzeuge auf den Millimeter genau, da eine Ampel oder ein Schild beim Abbiegen auch gern mal etwas näher kommen. Denn Dublins Straßen sind streckenweise durchaus eng.

Dublin selbst macht aber Spaß. Es ist nicht immer die sauberste Stadt, sicherlich, auch wenn man seitens der Stadt sehr darum bemüht ist. Allerdings darf man auch nicht vergessen, dass Dublin auch bevölkert wird von gefühlt Myriaden von Touristen. Wen wundert es, ist Dublin doch eine Stadt mit einer langen Geschichte. Zu sehen gibt es viel, zuviel als man in knapp anderthalb Tagen die wir real Zeit hatten, sehen könnte. Es reichte aber für einen ersten Eindruck. Es reichte für die Entscheidung, Dublin wieder zu besuchen und genauer zu entdecken. An Sehenswürdigkeiten hat Dublin viel zu bieten. Zum Beispiel den größten Blitzableiter den ich je gesehen habe. Ach nee, das ist ja „The Spire“, offiziell „Monument of Light“, ist rund 123 Meter hoch und gilt damit als größte Skulptur der Welt. Aber auch das Trinity College mit der Library ist einen Besuch wert, ebenso wie St. Stephens Green oder gleich der Phoenix Park. Und, und, und. Wir haben die Iren übrigens als sehr hilfsbereit kennen gelernt – und das betrifft nicht nur die Angestellten in Läden und Hotels. Mehr als einmal standen wir mit einer Karte auf der Straße und es dauerte keine Minute bis wir gefragt wurden, wo wir denn hin wollten.

Die Fortbewegung in der Stadt empfehlen wir übrigens tatsächlich mit dem Bus oder der DART. Für iOS und Android gibt es von Dublin Bus auch eine App – was wir leider zu spät entdeckten, im Nachhinein jedoch ausprobierten und uns bei dem Gewirr von elendlich vielen Buslinien das Leben sehr erleichtert hätte. Empfehlen können wir übrigens auch die Leap-Card in der Visitor-Version. Diese kann man für einen bestimmten Zeitraum kaufen und dann soviel Bus und DART in Dublin fahren wie man möchte. Radfahren möchte man in Dublin übrigens nicht. Hier und da gibt es zwar Schutzstreifen für Radfahrer, aber gerade im Bereich O’Connel-Street wo sich auch viele Buslinien treffen, gibt es diese nicht.

Was einem übrigens grundsätzlich sehr schnell auffällt ist, das Irland offiziell zweisprachig ist. Offizielle Amtsprachen sind Englisch und Irisch. Das macht sich auch auf den meisten Schildern (auch im Straßenverkehr) bemerkbar und führt auch mal zu Irritationen wenn es schnell gehen muss und man erste den irischen Text liest und dann erst zum englischen kommt. Und das irische Wort hat mit dem englischen nicht unbedingt etwas gemein. Beispiel gefällig? Slí Amach. Wer kommt schon auf die Idee, dass das in Englisch schlicht Exit heißt? Herleitung ist also nicht mal so eben machbar. Gewöhnt man sich aber dran.

In Dublin machten wir natürlich auch die ersten Erfahrungen mit dem Menschen dort. Gerade auch in den Geschäften und bei den Dienstleistern wie Hotels oder Bustouren hatten wir den Eindruck, dass man sich sehr viel Mühe gab den Kunden „abzuholen“ und ihm weiter zu helfen. Nur in unserem letzten Hotel, soweit sei schon einmal vorgegriffen, funktionierte das nicht so ganz. Die Dame am Empfang dort war immer noch höflich, keine Frage, allerdings auf Grund des in dem Augenblick herrschenden Ansturms etwas im Streß. Sei es drum, das ist dann schon Jammern auf hohem Niveau.

Wie schon erwähnt, in Dublin gibt es sehr viel zu sehen. Führungen werde gefühlt für alles Mögliche angeboten, grundsätzlich natürlich in Englisch, man findet aber auch Angebote in anderen Sprachen, darunter auch Deutsch. Wenn die Guides ihre Texte runterrattern, dann werden sie auch schon mal ziemlich schnell. Für mich bedeutete das dann leider, dass ich nur noch einen Bruchteil der Information mitbekam. Meine bessere Hälfte durfte mir das dann übersetzen 🙂 Sobald man mit den Leuten aber in einen Smalltalk verfiel wurden sie deutlich langsamer und da kam auch ich dann wieder ganz gut mit. Wir haben übrigens mit voller Absicht nicht die deutschsprachigen Touren besucht, da ich mein „Englischhören“ etwas trainieren wollte.

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