Meine Erfahrung mit dem Mac seit 2006 sagt mir, normalerweise ist das Teil auffällig unauffällig. Funktioniert einfach. Nur wenn man mit harschen Methoden ins System eingreift, dann mag auch er das nicht sonderlich. Durfte ich in der vergangenen Woche erfahren.
Ausgangssituation war, dass ich den Apple-Support kontaktiert hatte, da sich nach dem Update auf Mavericks die externen Laufwerke im Ruhezustand und beim Herunterfahren des Rechners nicht wie erwartet verhalten. Da in den Foren bislang keine Antwort zu finden war dachte ich, direkt mal beim Hersteller nachhaken könnte helfen. Im Nachgang muss ich sagen, dass war eine meiner schlechtesten Ideen in diesem Jahr.
Denn nach einigem hin und her am vergangenen Mittwochabend hatte ich ein Benutzerprofil, das so nicht mehr funktionierte. Der Finder lief in einer Endlosschleife und startete alle 4 Sekunden neu. Arbeiten war damit nicht mehr möglich. Seitens des Supports hiess es dann, das letzte Time Machine Backup zurück spielen. Freute mich nicht, aber das war zu dem Zeitpunkt gerade 12 Stunden alt und den Tag über war ich eh unterwegs. Der zu erwartende Verlust etwaiger Änderungen war quasi nicht vorhanden.
Dachte ich. Nach dem Restore geruhte mein iMac nämlich nicht mehr zu starten und lief permanent in die Installationsroutine. Meine Begeisterung hielt sich in Grenzen. Donnerstag morgen wieder Kontakt mit Apple. Ratlosigkeit. Schlussendlich entschieden wir uns für die Neuinstallation des Systems – was dauerte, weil die Daten aus dem Internet heruntergeladen werden. Danach hatte ich dann ein blankes System, nächster Schritt war wieder das Update auf Mavericks, da mein Mac ursprünglich mit Mountain Lion ausgeliefert wurde. Dann alle Updates gemacht. In Rücksprache mit dem Support versucht, mein letztes als bekannt funktionierendes Benutzerprofil zurück zu holen.
Hier hat die Time Machine dann gepatzt. Was zurück kam war mehr als unvollständig und nicht lauffähig. Ergo das Ganze manuell mit den User root versucht und in einen neu angelegten User von der Time Machine aus dem oben genannten Backup die Verzeichnisse unterhalb von ~/Benutzername zurück kopiert. Was ich dann vorfand war ein halb funktionierendes Profil. Einige Programme starteten mit Fehlermeldungen, einige waren gar nicht erst da, der Kalender war leer usw. Das war der Stand Donnerstagabend.
Freitag hatte ich den ganzen Tag außer Haustermine, konnte mich also nicht kümmern. An sich hatte ich mich mittlerweile damit abgefunden bei Null anzufangen. Allerdings wollte ich noch etwas versuchen, zu verlieren hatte ich ja nichts mehr. Dabei kamen mir zweierlei Zufälle zu Hilfe. Zum einen hatte ich einfach versucht, den neuen Benutzer nochmals als Eigentümer des Benutzerprofils zu deklarieren und nach unten durch zu vererben. An sich bin ich der Meinung, das ich das gemeinsam mit dem Apple-Support schon gemacht hatte, aber 100% beschwören kann ich das nicht mehr. Wie auch immer, das Ergebnis machte Mut. Die meisten Fehlermeldungen blieben aus, der Kalender hatte wieder Daten und insgesamt fühlte sich alles wieder runder an.
Fehlten noch einige Programme. Die fand ich dann doch noch auf der Time Machine. Die hatte ich einfach nach einem der fehlenden Programme durchsucht und wurde fündig. Zurück kopiert und was soll ich sagen, zu 95% lief alles wieder. Photoshop zickte ein wenig, eine Neuinstallation ging aber schnell und dann war da auch Ruhe und auch der Scannertreiber wollte neu installiert werden.
Fazit: Man kann also durchaus auf manuellem Weg sich ein Benutzerprofil aus einer Sicherung in einen neuen User einspielen. Wichtig ist dabei aber, dem neuen Benutzer explizit zum Eigentümer zu machen und dies auch im Info-Fenster der Finder nach unten in der Verzeichnisstruktur durch vererben zu lassen. Wie das funktioniert ist hier beschrieben.
Und ja, das Laufwerksproblem besteht weiterhin. Hat für mich jetzt allerdings nur noch kosmetischen Charakter und irgendwann wird Apple auch dafür einen Fix rausbringen. Hoffe ich.
Wenn es nach mir geht, wüsste ich schon die nächsten zwei Projekte ;-)