Das ging mir durch den Kopf, als ich ich die folgende Meldung auf Heise.de las: Digitalkamera mit Virus. Kurz: Ein Windows-Virus hat es in die Kamera aus dem Hause Olympus geschafft und wird aktiv, sobald eine Verbindung zu einem Windowssystem hergestellt sind. Betroffen sind Kamera des Modells µTough 6010 das in Asien vertrieben wird. Olympus stellt entsprechende Software zur Verfügung um das Windows-System wieder zu reinigen und der Virus selbst soll durch das Formatieren des internen Speicher gelöscht werden.
Dieser Vorfall erinnert mich an unsere Lästereien von „damals“, die zwar nichts mit Viren, aber doch mit Windows zu tun hatten. Die Vorstellung, ein Windows als zentrales System in einem Auto. Und beim Bremsen dann die Meldung „Das Modul Bremse verursachte eine allgemeine Schutzverlertzung“. Vielleicht nicht ganz so drastisch die Vorstellung im Bereich Fotografie.
Aber Digitalkameras sind inzwischen hochkomplexe elektronische Systeme. Und es gab sie durchaus schon, die Kameraabstürze, natürlich im falschen Augenblick, sonst wäre es ja langweilig. Meist ließ es sich durch einen „Reboot“ der Kamera erledigen. Aber mit steigender Komplexität steigt auch die Fehlerrate in der Software. Canon hat in jüngster Zeit mehrere Firmwareversionen für die 5D MkII veröffentlichen müssen, da sich wieder und wieder Fehler eingeschlichen hatten. Das kann heute prinzipiell aber jedem Hersteller passieren.
Mir stellt sich allerdings die Frage, wann sich der erste Virus in der Firmware einnistet, wann die internen Systeme so komplex werden, dass sie mehr als nur ein proprietäres Herstellersystem erfordern. Windows in meiner Kamera? Bluescreen beim Auslösen? Oder eben ein Virus, den ich dann nicht mehr so wirklich schnell los werde.
Die Anforderungen an die Qualitätssicherung der Hersteller werden künftig noch drastisch steigen. Sei es um Funktionsfehler zu vermeiden, sei es, um den Nutzer vor Schäden zu bewahren. Und ich überlege schon mal, wo man an einer Kamera die Tasten <Strg>-<Alt>-<Del> unterbringen könnte. 🙂
Wenn es nach mir geht, wüsste ich schon die nächsten zwei Projekte ;-)