DIE Schlagzeile zum Jahresausklang: Saddam Hussein ist hingerichtet worden. Nach einem sehr umstrittenen Verfahren in Bagdad wurde nun das gefällte Todesurteil vollstreckt.
Stellt sich nun die Frage: war es richtig oder war es falsch, dieses Urteil. Betrachtet man dies von der emotionalen Seite mag man schnell dazu verleitet werden, sich dem gefällten Urteil anzuschliessen. Moralisch gesehen ist es so falsch wie jedes andere Todesuteil, das in dieser Welt ausgesprochen wird.
Saddam Hussein ist sicherlich kaum ein Mensch geworden, der sich durch Güte und Großzügigkeit einen Namen gemacht hat. Im Gegenteil, keine Frage. Er selbst hat über viele Menschen den Tod gebracht, vielmehr bringen lassen. Natürlich war dies ebenso wenig rechtens. So gesehen hat sich sein Schicksal wie in der Bibel erfüllt: Auge um Auge, Zahn um Zahn. Gleiches mit Gleichem zu vergelten scheint im ersten Augenschein eine einfache Lösung. Aber in Fällen wie diesen ist der Richter nicht besser als sein Angeklagter.
Sicherlich gibt es Menschen die Angst davor hatten, dass Saddam Hussein selbst aus dem Gefängnis noch seine Fäden hätte ziehen können, die aus diesem Grund einen Schlussstrich unter dieses Thema ziehen wollten. Nur hat die Medaille auch eine Kehrseite. Unter seinen Anhängern gibt es sicherlich nicht weniger, die ihn jetzt am Märtyrer sehen. Und für Extremisten gibt es keinen besseren Grund ihre Gegner zu bekämpfen als sich im Namen eben diesen Mannes zu opfern.
Ob mit dem Tod Husseins nun Friede im Irak einkehren wird, oder die Situation sich zumindest etwas entspannt, das wird allein die Zeit zeigen. Bezweifelt werden darf es. Niemand kann sagen, ob eine lebenslange Gefängnisstrafe rein politisch betrachtet die bessere Lösung gewesen wäre. Aber einen Versuch wäre es sicherlich wert gewesen.
Ich persönlich finde, dass man ihn hätte lange Jahre quälen müssen. Einen so schnellen Tod hat er nicht verdient!