Mein persönlicher Lieblingspianist, Richard Clayderman, befindet sich derzeit auf einer Kirchentour. Begleitet wird er dabei von Violine, Viola und Cello. Heute fand ein Konzert in der Plöner Nicolaikirche statt, welches ich mit Freunden besucht habe.
Zum Glück waren wir rechtzeitig vor Ort, so daß wir Plätze in den vorderen Reihen begannen und das Konzert nicht nur hören, sondern auch sehen konnten. Für den Preis von 3 Euro gab es auch ein Programmheftchen, das ich mir aber nicht gekauft habe und hinterher auch als weisen Entschluss bestätigt bekam.
Begleitet wurde Clayderman von drei reizenden jungen Damen auf Violine, Viola und Cello. Diesem Quartett hat man angesehen, daß sie Freude an der Musik hatten und konnten das auch so vermitteln. Das Konzert selbst war ganz große Klasse und von der Auswahl der Stücke sehr abwechslungsreich. Während im ersten Teil mehr seine „Klassiker“ zum Zuge kamen, gestaltete sich der zweite Teil „jünger“, was sich in Interpretationen großer Kinoerfolge (Titanic, Harry Potter, die Firma etc.) wiederspiegelte.
Verbesserungswürdig war allerdings die Tonmischung. Da teilweise mit Halbplaybacks gearbeitet wurde, überdeckten diese die drei Streicherinnen stellenweise komplett, was sehr schade war, denn bei Nummern ohne Playback war es ein Genuss auch ihnen zu folgen.
Ebenfalls verbesserungswürdig das sogenannte „Programmheft“. Allein die Einleitung „Liebe Klassikfreunde“ ist deplaziert, weil am Programm vorbei. Denn wer dann ein Programm mit überwiegend wirklich klassischen Stücken erwartete, wurde sicherlich enttäuscht, denn so klassisch war die Auswahl der Musik dann doch nicht. Weiter gibt es im Programmheft zwar Zusammenfassung über den Werdegang Claydermans sowie einige Bilder. Beides findet man auch auf der Internetseite. Völlig vermißt habe ich den Bezug zum Programm sowie die Erwähnung der drei charmanten Damen, die ihn begleitet haben.
Bei dem Preis für dieses wirklich dünne Heftchen, das ich mir nach dem Konzert angeschaut habe, hätte ich zumindest erwartet, die Damen mit Bild und kurzen Biografiedaten erwähnt zu sehen. Wer auch immer dieses Heft verbrochen hat, setzen, sechs. In meinen Augen ist das lieblos zusammen geschustert und der dargebotenen musikalischen Leistung nicht würdig.
Claydeman selbst präsentierte sich symphatisch, der Musik verschrieben und mit großem Engagement. Er spielt die Musik nicht nur, sondern er lebt sie. Und diese Leidenschaft hat er sowohl fürs Ohr als auch fürs Auge präsentieren können.
Wenn es nach mir geht, wüsste ich schon die nächsten zwei Projekte ;-)