Die NEX-6 als Reisekamera

Wenn man wie ich bereits eine sehr leistungsfähige DSLR wie die Nikon D700 zu Hause hat, braucht man da noch eine Reisekamera? Obwohl ich diese Frage bereits an anderer Stelle mit etwas anderem Hintergrund beantwortet habe, sage ich hier und heute: Ja!

Wenn man wie ich seit Jahren ausschliesslich mit einer schweren DSLR arbeitet, beruflich wie auch in der Freizeit, für den ist der Schritt sich auf ein Leichtgewicht wie die Sony NEX-6 nicht ganz ohne. Die erste „Bewährungsprobe“ hatte sie in meinem diesjährigen Motorradurlaub, wo die Nikon das erste Mal daheim bleiben musste. Und eigentlich wusste ich, dass sie sich anständig schlagen würde, denn seit ich sie im letzten Dezember gekauft habe hatte ich viel Zeit zum experimentieren und Kennenlernen. Und doch war dieser Urlaub der Testfall für meinen diesjährigen USA-Trip.

Dieser ist zum Zeitpunkt als ich diese Zeilen schreibe noch nicht ganz zu Ende, aber dennoch steht mein Urteil fest: liebe Nikon, sorry, im Urlaub bleibst Du zu Hause. Denn die kleine Sony hat einen wirklich guten Job hingelegt. Neben der NEX-6 selbst kamen folgende Linsen mit auf die Reise:

  • Tamron 18-200mm F/3.5-6.3 Di III VC
  • Sony SEL-P1650 f/3,5-5,6 OSS
  • Sony SEL50F18 50mm f/1.8
  • Sigma 19mm f/2.8 DN EX

Für jemanden, der ursprünglich mal kein weiters Kamerasystem im Haushalt haben wollte, ist das dann doch viel Glas. Nach zwei Wochen kann ich aber sagen, dass ich bislang genau zwei Linsen benutzt habe: Das Tamron und das Sigma. Frage: würde ich nächstes Mal auf die beiden anderen Linsen verzichten? Also wenn ich mich wirklich entscheiden müsste, weil ich einfach keinen Platz habe, dann würden die beiden Sonys wirklich daheim bleiben. Solange ich aber Platz habe kommen die mit. Das 16-50PZ ist extrem kompakt und unauffällig. Wenn man also mal irgendwo fotografieren und dabei eine kleine „Billigknipse“ vortäuschen muss ist das genau das richtige Gerät. Trotz seiner Schwächen. Das 50mm ist eine klasse Portraitlinse. Und auch wenn ich im Urlaub eher keiner Portraits mache – wer weiß ob man es nicht doch braucht. Jemand aus meinem Bekanntenkreis hat dafür einen schönen Spruch: Haben ist besser als brauchen. 🙂

Die NEX-6 macht mir zur Zeit sehr viel Spaß, denn sie ist zweifelsohne handlich, die wichtigsten Funktionen sind trotz ihrer Kompaktheit schnell erreichbar, das Klappdisplay erlaubt auch mir als bekennenden Sucherfotografen den einen oder anderen „Schuss aus der Hüfte“, bzw. aus einer Perspektive für die ich mit der Nikon auf dem Boden herumkrabbeln müsste. Die Bildqualität die aus der Kamera kommt ist einfach toll und ich vermisse eigentlich nichts. Zweimal hätte ich gern ein 2.8er Tele gehabt. Aber das rechtfertigt einfach für mich nicht mehr, durch den ganzen Urlaub 10 kg Kameraequipment durch die Gegend zu schleppen.

Ja, ich habe nicht 100% der Möglichkeiten die ich mit meiner DSLR hätte. Und ich habe mir im Vorfeld die Frage gestellt, ob ich die im Urlaub brauche. Und ich habe entschieden: Nein, wenn ich im Gegenzug auf ungefähr 8 kg Gewicht verzichten kann, dann reichen mir auch die 95%. Und das schafft das „kleine Besteck“ locker und souverän. Und verstaut im Think Tank Turn Style 10 macht die Freizeitknipserei so viel Spaß, dass ich an sich noch wochenlang nur mit dieser kleinen Konfiguration weiter machen könnte und wollte. Ich vermisse meine an sich geliebte Nikon so gar nicht. Ein paar erste Bilder:

Mehr Bilder von der NEX aus den letzten Monaten gibt es unter dem folgenden Link:

Sony NEX-6 im Einsatz

Ergo: Spiegellose im Urlaub? Aber natürlich. Und wie sind Eure Erfahrungen mit den „Kleinen“?

3 Kommentare

  1. Spiegellose in die Schublade der „Reisekameras“ zu stecken ist m.E. aber den kleinen leistungsfähigen Kameras gegenüber fast unfair. Diese können auch im Job mittlerweile in vielerlei Hinsicht mit den großen Kameraden mithalten.

    Und das in diesem Segment nicht das ende der Fahnenstange erreicht ist zeigen die unzähligen Neuankündigungen der letzten Tage.

    • In eine Schublade will ich sie an sich auch nicht stecken. Ich finde allerdings, dass eine Reisekamera eher eine „Auszeichnung“ ist. Denn sie muss sehr flexibel einsetzbar sein und mit unterschiedlichsten Motiven und Lichtsituationennklar kommen. Von daher ist eine Reisekamera imho schon ein Stück gutes Werkzeug.

  2. Pingback:Kleiner Jahresrückblick 2013 - Just My 2 Cents

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