Wer meiner Generation kennt ihn nicht, diesen Werbeslogan den VW seinerzeit für den Golf geprägt hat. Wenn ich mich recht erinnere war er für den Golf II. Seither ist einiges an Zeit ins Land gegangen und mittlerweile sind wir bei Version 7 angekommen. Ein Auto das ich derzeit unterm Allerwertesten habe.
Wer mich kennt weiß, dass meine Beziehung zum Golf emotional belastet ist. War es nicht ein Golf I der mich damals vom Motorrad holte und einen bleibenden Eindruck hinterließ. Ich und Golf – nein, das geht an sich nicht. Und doch steht hier zur Zeit ein Golf VII vor der Tür. Allerdings nicht ganz freiwillig. Der eine oder andere hat es mit bekommen, die vergangene Woche habe ich für einen meiner Kunden in Dänemark verbracht. Leider meinte mein geliebter Saab am Freitag eine Zwangspause einlegen zu müssen und steht nun in Odense in der Werkstatt. Über den ADAC habe ich derzeit den Golf als Leihfahrzeug.
Normalerweise würde ich über das Auto kein Wort verlieren. Vier Räder, Motor, Dach – alles da was man braucht. Und ich bin nun mal kein Autoblogger. Aber trotz unserer belasteten Beziehung muss ich fair sein und sagen, das Auto macht Spaß. Innenraum aufgeräumt sachlich, alles gut erreichbar und gut verarbeitet. Übersichtlich ist er auch, der Dauerläufer aus Wolfsburg. Motorrisiert ist er mit einer 1.2 Liter TSI-Maschine mit 105 PS. Früher hat man 90 PS bei 1,8l Hubraum für einen gesundes Verhältnis gehalten, aus wenig Hubraum viel Leistung heraus zu holen galt einfach als nicht standfest für eine längere Laufleistung.
Die ersten Kilometer in Dänemark – was soll ich da sagen, jeder weiß was ein Ticket bei unseren nördlichen Nachbarn kostet, ergo fährt man dort verhalten. Und dennoch, hier und da konnte ich schon merken, da geht was. Hier in Deutschland habe ich ihn dann laufen lassen und in der Tat, der Motor gehört definitiv nicht zur langweiligen Sorte. Gut, gegen meine 156 PS bei 2l Hubraum im Saab kommt er nicht gegen an. Der Schwede dreht da doch etwas anders hoch. Aber der TSI bemüht sich erfolgreich den Fahrer nicht zu langweilen. 210 km/h standen auf der Autobahn auf der Uhr und um die zu erreichen muss es nicht den Kölner Dom bergab gehen. Aber das Tempo erreicht er durchaus im sechsten Gang.
Und auch auf der Landstrasse ist der Golf mit dieser Maschine kein Auto mit dem man nicht überholen könnte. Auch dort geht es voran. Ja, er will dann natürlich gedreht werden, keine Frage. Aber mal schnell vom sechsten in den dritten ist kein Problem – wenn Fahrer sich denn einfach von der Schaltkulisse führen lässt. Die ist durchaus präzise, die Gänge lassen sich gut und zügig schalten. Das macht einfach Spaß. Obwohl ich eher ein Freund der Automatik bin.
Man kann das Auto aber auch durchaus sparsam bewegen und dabei trotzdem gut im Verkehr mitschwimmen. Um die sechs Liter sind drin, in Dänemark steht auch eine 5 vor dem Komma. Woran ich mich schnell gewöhnt habe ist die Start-Stop-Automatik. Zuerst habe ich sie gar nicht wahr genommen, weil das Radio eingeschaltet war und der Motor im Leerlauf dann einfach nicht zu hören ist. Und so stand ich an den Ampeln, ausgekuppelt und nur durch Zufall merkend, dass der Drehzahlmesser genau 0 Umdrehungen anzeigte. Dem ersten Schreck wich die Erkenntnis beim Anblick des entsprechenden Symbols im Cockpit. Und in der Tat, beim Triit auf die Kupplung war der Motor sofort da.
Viele Worte des Lobes, also ein Auto für mich falls der Saab dann doch eines Tages mal den Weg in den Autohimmel antritt? Hier muss ich sagen: nein. Das Auto macht mir viel Spaß, es lenkt auch präzise und man kann mit dem Ding um die Ecken stechen, das würde ich mich mit dem Saab so nicht trauen. Aber dieser Golf hat ein für mich wichtiges Manko: Der Kofferraum. In mein Auto habe ich das Equipment das ich für Dänemark brauchte mehr oder weniger einfach so rein geworfen und da war noch Platz für viel mehr. Beim Golf musste ich schon drüber nachdenken wie ich das staue und danach war da nur noch Platz für eine kleine Tasche. Wenn dann müsste es schon der Golf Variant sein. Aber soweit mag ich nicht denken, morgen werde ich wissen, was mein Schwede genau hat und ich denke, dass ich ihn dann die Tage in Odense wieder abholen kann.
Wenn es nach mir geht, wüsste ich schon die nächsten zwei Projekte ;-)