Neuzugang: Sony NEX-6

Gute zweieinhalb Jahre habe ich gesucht und jetzt wurde ich fündig: ich habe eine „Freizeitkamera“ gefunden. Geworden ist es eine Sony NEX-6 und ist zunächst ausgestattet mit dem SEL-P1650 als Kitobjektiv. Leider hatte ich noch nicht so viel Zeit mit meinem „Weihnachtsgeschenk“ herum zu spielen, aber ein paar Gedanken dazu möchte ich an dieser Stelle schon einmal los werden.

Foto: Sony

Ich liebe ja meine Nikon. Die D700 ist ein echtes Arbeitstier, liegt satt in der Hand, alle wichtigten Bedienelemente sind gut und schnell erreichbar und robust ist sie auch noch. Notfalls kann man damit auch einen Nagel in die Wand hauen. Und jetzt steht da die NEX-6, zierlich, fast filigran und schüchtern. Was zum Henker will ich damit, wenn ich doch so an meiner Nikon hänge?

Die Nikon ist klasse, keine Frage. Ich arbeite gerne mit ihr und auch in meiner Freizeit nehme ich sie an sich gerne mal mit. Aber sie hat auch ihr Gewicht das mit zu schleppen ist, erst recht, wenn denn dann noch das Tele mit am Bajonett hängt sind das locker 3 kg die man „mal eben so“ mit sich herum trägt. Und Unauffälligkeit ist auch nicht gerade ihre Stärke, wenn man mit dem Boliden irgendwo drauf hält wird man schnell mal komisch angeschaut.

Daher habe ich vor über zwei Jahren angefangen nach einer „Ritschratschklick“ zu suchen. Etwas kleines, leichters, quasi eine „Immerdabei“. Die man auch mal eben so auf einen Spaziergang mit nimmt. Trotzdem gab es gewisse Ansprüche an die „Neue“. In jedem Fall musste sie neben den typischen Automatiken auch manuell bedienbar sein. Halbautomatiken wären zwar nicht zwingend erforderlich gewesen, aber wenn eine Kamera heute manuell einstellbar ist, dann kann sich auch die Blenden- und Zeitautomatik. RAW selbstverständlich, nur JPG geht gar nicht. In Sachen Brennweite sollte sie auch etwas flexibel sein, 24-120 habe ich schon an der R1, etwas mehr wäre schön. Und irgendwie einen Sucher hätte ich gerne. Heute weiß ich auch um so mehr warum ich einen Sucher brauche, dazu aber später mehr.

In den letzten Jahren habe ich mir also einiges angeschaut was auf den Markt kam, einige Modelle weckten dann durchaus auch schon mal in Ansätzen das „Habenwill“-Gen in mir, aber nie soweit, dass ich zugeschlagen habe. Dazu muss ich sagen, dass ich ausschliesslich im Kompaktsegment gesucht hatte, denn an sich wollte ich mir keine zweite Systemkamera ins Haus holen.

Letztlich kam ich in diesem Jahr auf die Zielgerade, Sony warf die RX100 auf den Markt, mit der ich ich dann doch recht ausführlich beschäftigte und auch dankbar Informationen bei Jörg Langer fand, der diese Kamera sein Eigen nennt. Aber irgendetwas störte mich. Ok, die Brennweite war nicht ganz so wie ich mir das wünschte, wäre aber ok gewesen. Die Bildqualität ist absolut in Ordnung und Jörg weiß lobende Worte über das gute Stück zu schreiben. Trotzdem, beim Betrachten der Bilder fehlte mir etwas. Und dann kam ich drauf: Tiefenschärfe! Die war nur sehr gering ausgeprägt. Kein Wunder bei dem kleinen Sensor. Mist. Und das so kurz vor dem Ziel.

Von Jörg kam dann aber auch der Tipp, mich mal mit den NEXen aus dem Hause Sony zu beschäftigen. Hm, Systemkamera? Das wollte ich ja an sich nicht. Aber irgendwie führte bei meinen Wünschen wohl kein Weg daran vorbei. Also mal geschaut. NEX-5R und die 7 standen zur Wahl. Die 5 hatte keinen Sucher den die 7 hat. Dafür hat die 7 24MP – wollte ich die? Eigentlich nicht. Gut waren laut den Testberichten beide. Der preisliche Unterschied war aber schon deutlich, für eine „nackte“ 7 rief Sony dann doch schon einen vierstelligen Betrag auf. Das war dann doch schon jenseits dessen, was ich für eine „Ritschratschklick augeben wollte. Also fragte ich eine liebe Freundin um Rat, die in diesem Metier ihr berufliches Zuhause hat.

Bei Frauen muss man allerdings damit rechnen, bei zwei zur Auswahl stehenden Möglichkeiten als Antwort eine dritte Option zu bekommen. Auf meine Frage „5 oder 7“ bekam ich „6“ zur Antwort. Ähm, bitte? Tatsächlich, während meiner Suche hatte Sony klammheimlich die Lücke geschlossen und eine NEX-6 auf dem Markt gebracht. Sie hatte 16 MP und einen Sucher. Preislich gerade noch im Budget. Perfekt!

Ergo habe ich mir dann die NEX-6 mit dem SEL-P1650 Kit-Objektiv bestellt, die seit Donnerstag in meinen Händen ist. Und da dieser Blogpost jetzt schon so lange geworden ist, gibt es die ersten Eindrücke in einem zweiten Teil. 🙂

Nicht vergessen möchte ich allerdings mich zu bedanken. Einmal bei Jörg der geduldig meine Fragen beantwortet und auch bei Tami für die finale Entscheidung. Danke Euch beiden!

9 Kommentare

  1. Aber gerne doch mein Freund!

    Freue mich das ich ir helfen konnte und freue mich auf viele Bilder mit dem guten Stück. Ich würde heute auch zur Nex 6 greifen. Die gab es nur noch nicht als ich meine 7er orderte.

    Liebe Grüße in den Norden aus dem schönen Taunus

    Jörg – Der Fotofuzzy

  2. Pingback:Sony NEX-6: Erste Eindrücke | Just My 2 Cents

  3. Glückwunsch zur 6er. Klasse Kamera!

    [smartassmode on]
    „Und dann kam ich drauf: Tiefenschärfe! Die war nur sehr gering ausgeprägt. Kein Wunder bei dem kleinen Sensor.“
    Eigentlich andersrum. 😉 Beim kleinen Sensor ist die Schärfentiefe sehr deutlich ausgeprägt, es ist eben kaum möglich freizustellen.
    [smartassmode off]

    • Du hast da nicht ganz unrecht Carsten, der Satz ist unglücklich formuliert, weil ich ihn mitten im Schreiben umgestrickt hatte. Ursprünglich hatte es heissen sollen „die Möglichkeiten mit der Tiefenschärfe zu spielen sind nur gering ausgeprägt.“ Und danke für die Glückwünsche 🙂

  4. Guter Bericht zur Kaufentscheidung! Wie würdest Du im Nachhinein den Tiefenschärfenvorteil der Nex beurteilen? Große Tiefenschärfe ist bei ASP-C ja nur mit sehr lichtstarken Objektiven und/oder relative langen Brennweiten zu erzielen. Beides erfüllt aber das Kitobjektiv 16-50 nicht?! Hast Du schon andere Objektive im Sinn, die Du Dir dieszezüglich anschaffen wirst?

  5. Sorry, ich meinte natürlich: „…GERINGE Tiefenschärfe ist bei ASP-C ja nur mit sehr lichtstarken Objektiven und/oder relativ langen Brennweiten zu erzielen.“.

    • Ganz ehrlich? Man kann selbst mit dem Kit klar kommen. APS-C ist nun nicht gerade eine Mini-Sensor und in der Praxis ist es nicht soooo ein riesen Unterschied ob ich mit APS-C oder Vollformat arbeite. Klar habe ich am Vollformat mehr und auf dem Papier sieht das immer dramatisch aus, aber wir reden ja nicht gerade von so einem 2/3″-Sensor. Oder noch kleiner.

      Was ich aber empfehlen kann ist von Sony das 50mm F/1.8. Das ist an der NEX eine schöne Portraitlinse, macht Tiefenunschärfe ohne Ende und ist da wo es scharf sein soll auch wirklich scharf.

  6. Pingback:Die NEX-6 als Reisekamera - Just My 2 Cents

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