Kommentar: ObaMANIA bis zum Anschlag

Klar, in den letzten Tagen war er das Thema: Barack Obama. Sobald man sich mit den Medien auseinander setzte, kam man an ihm nicht mehr vorbei. Quotenmeter.de bemängelt das ein wenig in Ihrem Artikel „ObaMANIA bis zum Anschlag„.

Die Damen und Herren von ziehen dabei gerne Vergleiche zur deutschen Politik, beispielsweise sei in den Medien zur Vereidigung von Bundeskanzlerin Merkel nicht so ausführlich berichtet worden, obwohl sie immerhin die mächstigste Frau der Welt sei. Das ist mit Sicherheit unbestritten richtig. Die Frage ist nur, woran liegt das?

Im Falle Obama kommen mehrere Dinge zusammen: nicht nur, dass er der erste afroamerikanische Präsident der Vereinigten Staaten und auf ihm ruhen nach acht Jahren Bush-Regierung sehr viele Hoffnungen. Sowohl innen- als auch aussenpolitisch. Man erwartet einen deutlichen Kurswechsel in der US-amerikanischen Politik. Insbesondere die amerkanische Aussenpolitik hat weltweit eindeutig mehr Einfluss als beispielsweise die deutsche. Ein Regierungswechsel in Deutschland kann einfach nicht mit dem in den USA verglichen werden.

Das ist aber nur ein Punkt. Natürlich ist ein Regierungswechsel in Berlin für uns sehr bedeutend. Allerdings muss man sich einmal das Drumherum anschauen. Dafür vorgesehene Zereminien sind deutlich schlichter gehalten, fast nach dem Motto „Entschuldigung, wir wollen nicht stören“. Das gibt einfach weniger Material das sich entsprechend verarbeiten lässt. Zum dem macht deutsche Politik auch nicht wirklich Spaß. Manches Mal gleicht sie eher einer Schlammschlacht denn konstruktiver Aussprachen und Diskussionen. Kein Wunder also, dass sich der Otto-Normalbürger immer weniger für Politik interessiert und sich von den Medien dann entsprechend gelangweilt fühlt und wegschaltet.

Politik muss wieder interessanter werden. Dann werden auch die Berichterstattungen wieder ausführlicher. Und wenn der nächste Bundeskanzler seine Antrittsrede dann „Unter den Linden“ hält statt im abgeschirmten Bundestag, dann kann man auch wieder mehr von bürgernaher Politik sprechen. Denn das ist doch das, woran es krankt: Der Bürger hat vielmals nicht mehr das Gefühl, dass es um ihn geht in der deutschen Politik.

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