Wie bei der Berliner Zeitung zu lesen ist, scheinen die deutschen Reiseveranstalter teilweise unter eklatantem Realitätsverlust zu leiden. Denn die fordern für ihre Kreuzfahrer in den gefährdeten Gebieten den Schutz der Marine.
Das es vor der Küste Somalias in der letzten Zeit massive Probleme mit Piraten gibt hat mittlerweile wohl jeder gemerkt. Das man sich nicht unbedingt in Gefahr begibt wenn es nicht zwingend erforderlich ist, gehört zum Überlebensinstinkt des Menschen. Nur bei den deutschen Reiseveranstaltern scheint das nicht unbedingt angekommen zu sein. Die wollen nämlich ihre Kreuzfahrschiffe weiterhin durch die gefährdete Region fahren lassen – und fordern militärischen Begleitschutz.
Allen voran der Hauptgeschäftsführer des deutschen Reiseverbandes, Hans-Gustav Koch. Laut seiner Aussage gegenüber der BZ sei ein Ändern der Route oder die Absage der Fahrt wirtschaftlich für die Reedereien nicht zu vertreten.
Es mutet schon seltsam an, wenn hier das Wohl von Leib und Leben gegen Geld aufgewogen wird. Ein Menschenleben ist unbezahlbar und auch wenn es für eine Reederei einen finanziellen Rückschlag bedeutet, wo bleibt denn bitte die Verantwortung gegenüber den Passagieren? Sich vorsätzlich in Gefahr zu begeben, vielmehr muss man hier sogar sagen, vorsätzlich andere Menschen in Gefahr zu bringen, finde ich schon moralisch bedenklich.
Für die Reeder, die partout auf die Passagen nicht verzichten wollen, sollte es eigentlich nur zwei Möglichkeiten geben:
1. Anzeige wegen vorsätzlicher Gefährdung anderer Menschenleben
2. Marinebegleitung wenn überhaupt nur gegen volle Abrechnung der dabei entstehenden Kosten.
Manche Menschen sollte man aber vielleicht auch einer medizinisch-psychatrischen Untersuchung unterziehen, nicht wahr, Herr Koch? :grrr:
Wenn es nach mir geht, wüsste ich schon die nächsten zwei Projekte ;-)