Nach der Wahl

Das vorläufige amtliche Wahlergebnisse wie es so schön heißt, dürfte für Schleswig-Holstein allgemein bekannt sein. Daher sei an dieser Stelle einfach nur mal das Ergebnis für den Kreis Rendsburg-Eckernförde genannt, der mich ja auch am meisten interessiert. 🙂

Mit etwas Erleichterung, wenn auch trotzdem mit großer Enttäuschung habe ich feststellen dürfen, dass die Wahlbeteiligung bei uns im Kreis mit 55,6% immerhin knapp über dem Durchschnitt lag. Woran es lag – Gründe gibt es sicher viele, Politik ist aber wohl etwas, wo viele Bürger der Republik einfach keine Lust mehr zu haben, denn scheinen viele Entscheidungen der gewählten Damen und Herren doch jenseits dessen zu liegen, was man einem normalen Menschen noch vermitteln könnte. Trotzdem bleibt zu hoffen, dass dieser Trend nicht noch weiter anhält. Denn gerade auf kommunaler Ebene können die Bürger doch noch am ehesten am Geschehen auf der politischen Bühne beteiligt werden.

Die Ergebnisse für den Kreis lassen sich aus nebenstehender Grafik entnehmen, vom Trend her entspricht das den landesweit ermittelten Zahlen. Als Rendsburger haben mich natürlich auch die Zahlen für die Stadt selbst interessiert, und da ergibt sich ein ganz anderes Bild.

Während sich auf Landesebene die CDU trotz herber Verluste im zweistelligen Bereich zum Jahr 2003 trotzdem behaupten konnte, so sah es in Rendsburg selbst ganz anders aus. Die SPD holte tatsächlich 0,5 Prozentpunkte mehr raus, was sie vornehmlich die Stimmbezirk 3 (Rendsburg Süd) verdankt. Im Bezirk 1 konnte die Union noch so gerade eben einen Sieg für sich verbuchen, aber schon im Bezirk 2 war sie aus, die Maus. In den Rendsburger Parteihäusern der beiden Großen dürfte es also ein sehr angespannter Wahlabend gewesen sein.

Ein Wort sei noch den Linken gewidmet. In Rendsburg sind sie immerhin auf beachtliche 9,5% gekommen und kreisweit hat es immer noch für 5,0% gereicht. Man darf gespannt sein, wie der Kreistag in dieser neuen Konstellation funktioniert.

Neben dem Kreistag durften wir für unseren Kreis auch den neuen Landrat wählen. Drei Kandidaten standen zur Wahl: der mehr oder weniger geliebte Ex-Kandidat der CDU Wolfgang von Ancken, der neue Unionswunschkandidat Dr. Rolf-Oliver Schwemer und für die SPD trat Dr. Frank Martens an. Von Ancken hatte sich durch die Art und Weise seiner Amtsführung bei seinen Parteifreunden nicht gerade beliebt gemacht und musste ohne deren Unterstützung zur Wahl antreten.

Ginge es nach dem Willen der Rendsburger wäre der Fall schon klar und die Stichwahl am 15. Juni unnötig. Denn das, was sich auf Kreisebene im Trend abzeichnete, war für die Kreisstädter eine eindeutige Sache – zumindest was den Kandidaten der SPD angeht. Während die Wähler im Kreis von Ancken eine Abfuhr erteilten, zeigte man hier in Rendsburg eher dem neuen CDU-Kandidaten die kalte Schulter. Auf jeden Fall dürfen wir Wähler im Kreis Rendsburg-Eckernförde den 15. Juni schon mal in den Kalender schreiben. Denn da heißt es Stichwahl für den Landrat.

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