Lichtpflicht? Der wahre Grund!

Sie ist ja immer wieder mal im Gespräch, auf Plakaten wird sie propagiert und wir Motorradfahrer blicken ihr eher skeptisch entgegen: Die allgemeine Lichtpflicht. Mir ist nun allerdings klar, warum wir die Lichtpflicht unbedingt brauchen.

Licht – wir brauchen es um zu sehen, aber auch um gesehen zu werden. In Skandinavien ist es schon lange Pflicht, das Licht an PKW’s und LKW’s auch am Tag zu benutzen, die Unfallzahlen sollen dadurch gesunken sein. So richtig glauben kann ich das nicht und schon gar nicht, dass man am hellichten Tage damit Unfälle vermeidet. Denn in der Regel sollte die Sehkraft ausreichend sein, um ein Fahrzeug von der Größe eines Autos in der Ferne zu erkennen. Selbst in Waldstücken.

Gestern habe ich aber den eigentlichen Grund für die von vielen gewünschten Pflicht erleben dürfen. Schlechtes Wetter, Dämmerung – und immer noch Experten dazwischen, die mit ihren tarnfarbenen grauen Autos ohne Licht durch die Gegend düsen. Genau für diese automobilen Zeitgenossen brauchen wir eine Lichtpflicht, weil einige Verkehrsteilnehmer nicht in der Lage sind ein wenig den Grips anzustrengen und das Licht einzuschalten wenn es notwendig wird. Bei einer Lichtpflicht braucht man über so etwas nicht mehr nachzudenken, weil das Licht halt eh immer eingeschaltet zu sein hat.

Leider zu Lasten von uns Motorradfahrern wie ich fürchte. Wir müssen schon lange mit Licht fahren, eben damit man uns wahrnimmt. Ich habe aber die Befürchtung, dass uns dieser Vorteil abhanden kommt und wir dann in dem Lichtermeer „absaufen“. Mal schauen wie sich das entwickelt.

6 Kommentare

  1. Moin moin Christian,

    schön auch mal jemand zu lesen, der dieser Sache auch skeptisch gegenüber ist! Ich sehe es in etwas so, wenn wirklich die allgemeine Lichtpflicht kommt, werden wir unsere Aufmerksamkeit gegenüber nicht beleuchteten Verkehrsteilnehmer (Fussgänger etc.) unbewusst herabsetzen!
    Denn nur was beleuchtet ist, muss ich in Zukunft beachten, so denkt vielleicht unser Unterbewusstsein dann….

    Gruss Michael

  2. Guter Aspekt, den man och weiter spinnen kann: Mehr und mehr wird den Autofahrern das Denken abgenommen, angeblich um unklare Verkehrssituationen zu vermeiden. Aber ich glaube, man erreicht dadurch eher das Gegenteil. Die Autofahrer werden unaufmerksamer und dann geht das erst recht schief.

  3. Ich stehe der Lichtpflicht (PKW) für Deutschland durchaus ebenfalls etwas skeptisch gegenüber, denn was in deutlich geringer besiedelten Landstrichen wie z.B. in Skandinavien durchaus seinen Sinn hat, wäre in Ballungszentren wie bei uns möglichweise zuviel des guten. Jedoch stimme ich gerade Deinem zweiten Absatz überhaupt nicht zu. Da ich selbst inzwischen auch mit dem PKW grundsätzlich mit Licht fahre, merke ich sehr wohl einen Unterschied in der Erkennung des Fahrzeuges im Vergleich zu früher. Früher wurde gerne oft noch versucht, mal eben schnell noch aus der Ausfahrt etc. rauszukommen, wobei ich nicht selten vom Gas gehen oder gar bremsen musste.. das ist deutlich weniger geworden.. insofern hat das mit der Erkennbarkeit schon so seinen Sinn. Ob das auf Dauer die Einspurfahrzeuge wirklich weniger erkennbar macht für andere müsste man sehen.. nicht umsonst fahre ich inzwischen mit der GS ja fast immer schon mit Haupt- + 2x Nebelscheinwerfer 😉

  4. Also wenn wir hier über Distanzen reden, wo es um Ausfahrten usw. geht, dann mache ich mir ehrlich noch mehr Sorgen um die Verkehrstauglichkeit einiger Zeitgenossen. Denn dann reden wir ja nicht über Entfernungen im einige hundert Meter Bereich, sondern befinden uns da schon im Nahbereich. Und wer auf solche Distanzen darauf angewiesen ist, dass da jemand das Licht eingeschaltet hat um den zu erkennen, der sollte dringend zum Augenarzt gehen.

    Ich kann leider nicht sagen, dass sich in Sachen „rausziehen“ irgendetwas geändert hätte seit ich mit Licht fahre. Vielmehr bin ich am überlegen, mir das wieder zu schenken.

    Wohlgemerkt, ich rede hier von normalen Tageslichtverhältnissen, nicht irgendwie Schmuddelwetter oder so. Sicher, man sieht bei Überlandfahrten entfernte Fahrzeuge noch besser. Das ziehe ich nicht in Zweifel. Aber die Sinnhaftigkeit dieser Unternehmung sehe ich nicht. Im Stadtverkehr eh nicht, wer Tagfahrlicht braucht um ein Auto rechtzeitig zu sehen – siehe oben, wie der Mensch der mir letzte Woche die Vorfahrt genommen hat. Trotz Licht.

    Mit dem Tagfahrlicht sehe ich das so wie mit der Rechtschreibreform: Irgendjemand war der Meinung eine tolle Idee haben zu müssen. Alleine brauchen tut sie keiner wirklich.

  5. Deine Meinung.. und ich halte sie in Ehren ;), aber ich darf anderer sein.. nicht umsonst heisst das Sprichwort „Wo viel Licht ist, da ist auch Schatten“ – will sagen, gerade bei Euch oben, wo man an sich oft recht weitläufig schauen kann, aber auch viele Einmündungen sind und dann eben mal schnell Alleen oder kleine Waldbereiche.. da bin ich nicht böse drum, wenn man mit Licht fährt.. erkennt man vor allem dann, wenn man sich bewusst mal auf die anderen konzentriert, wie schlecht man diese dann vergleichsweise sieht.
    Wie gesagt.. grundsätzlich halte ich die Idee nicht für verkehrt. Wie sinnig es letztlich tatsächlich würde, käme es zu einer Pflicht, das wird sich weisen.
    Und bedenke.. wir Motorradfahrer sind durch die Wahrnehmung durch den Helm nochmal besonders geschult, da viel mehr auf die Augen angewiesen, als der normale PKW-Fahrer.. kein Wunder, dass Du Dinge dann eher besser einschätzen kannst, als der 08/15-Sonntags-Fahrer.. Vielfahrer sind da sicher auch besser dran, als andere.. aber man berücksichtige auch die Faktoren „Ablenkung, Unachtsamkeit, Stress“, wo man schnell mal etwas übersieht.. in solchen Fällen KANN Licht ein kleiner Helfer sein.

  6. Wie jetzt eigene Meinung? Das war so nicht abgesprochen 😉

    Sicher sind wir Motorradfhrer noch einmal anders geschult, da hast Du völlig recht. Was mich zu der Idee bringt, dass man Fahranfängern ein paar Moppedstunden aufs Auge drücken sollte *gg*

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert