Wehrmachtshelm als WM-Gag

Aus der Kategorie „Dinge die die Welt nicht braucht“: eine niederländische Firma bietet für die Fussball-WM ein ganz besonderes Ausrüstungsstück an. Sie hat eine Nachbildung des Stahlhelms der deutschen Wehrmacht aus Kunstoff nachgebildet – in Orange.

Diese Nachbildung kann u.a. im Internet bestellt werden und ist mit drei verschiedenen Schriftzügen für rund fünf Euro erhältlich. Mittlerweile sollen nach Angaben des Herstellers über 20.000 Stück davon verkauft worden sein. Dieser Helm stößt allerdings nicht nur auf Gegenliebe. Der niederländisch Fussballverband KNVB hat sich ausdrücklich davon distanziert. Deren Sprecher, Frank Huizinga, kommentierte dies mit den Sätzen „Wir lehnen jede Verknüpfung von Fußball mit dem Krieg ab“ und „Das zeugt nicht von Kreativität.“

Ähnliche auch die Ablehnung bei den Niederländern, die für deutsche Clubs arbeiten, wie Ellery Cairo (Hertha BSC) und Trainer Bert van Marwijk (Borussia Dortmund). Cairo gebrauchte, auf den Helm angesprochen, auch das Sch**-Wort. Weno Geertz, Geschäftsführer der Herstellerfirma des Helmes, wiegelt ab: „Es ist nur ein Scherz. Wir machen uns über die Deutschen lustig, genau wie sie sich über uns lustig machen.“

Sicher ist es nicht von der Hand zu weisen, dass die Deutschen sich über die Niederländer lustig machen, das beruht wohl auf Gegenseitigkeit. Allerdings ist diese Art des sich lustig machens völlig indiskutabel und unterhalb jeglichen Niveaus. Wer meint, mit einem Kriegsthema witzig sein zu müssen, der hat, man verzeihe meine Ausdrucksweise, die Einschläge nicht gehört. Es fällt da nicht schwer, sich der Forderung Kevin Hoflands (VfL Wolfsburg) anzuschliessen, die Fifa sollte das verbieten.

Sicher geht man in Deutschland heute mit den Vorgängen von damals offener um als früher, wie Geertz behauptet. Es aber ins Lächerliche zu ziehen, das fällt keinem normal denkendem Menschen in diesem Land ein.

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