Eine neue Kamera ist im Haus, der Spieltrieb vorhanden, die Zeit derzeit leider rar. Und dennoch möchte ich hier quasi als Fortsetzung meines letzten Blogpostes ein paar Eindrücke zur Sony Nex-6 und dem SEL-P1650 festhalten.
Wenn man wie ich in der Vergangenheit mit Sony R1 oder einem Boliden vom Schlage der Nikon D700 gearbeitet hat, dann ist der erste Eindruck zu NEX-6 – ähm – niedlich! 😀 Aber der Schein trügt. Schon beim ersten Anfassen, also quasi bei der Entnahme der Kamera aus der Verpackung macht sich ein Gefühl von Wertigkeit breit. Und auch wenn das Gehäuse im Gegensatz zur großen Schwester ein Kunststoffgehäuse ist, so ist es nicht dieses billige Plastikmaterial das man im Konsumer-Bereich oft findet. Nein, die Haptik ist dem Preis angemessen möchte ich sagen.
Und auch wenn die 6 zierlich wirkt, so liegt sie gut in der Hand. Der Auslöser wird von meinem Zeigefinger sofort gefunden, der Druckpunkt eindeutig. Und auch die oben auf dem Gehäuse angebrachten Rädchen für Modus und Einstellung fassen sich gut an und rasten satt ein. Versehentliches Verstellen nahezu ausgeschlossen. Die Bedienungs insgesamt finde ich intuitiv. Ja klar muss ich mich als bekennendet Nikoniner umstellen und es ist natürlich ein Unterschied ob ich eine DSLR oder eine „Kompakte“ in den Händen halte. Schon auf Grund der Größe lassen sich bei der NEX nicht alle Funktionen die ich an der Nikon im Direktzugriff habe auf Knöpfe legen.
Dennoch erlaubt die Sony hier und da eine Belegung auf Softkeys und notfalls könnte ich auch die AEL-Taste belegen. Aber die wirklich wichtigen Funktionen finden sich schnell und sind direkt aufrufbar. In den Menüs gibt es auch eine kurze Hilfe die den Blick ins Handbuch erspart – das als erste Handlung nach dem Auspacken im Bücherregal verschwunden ist. Grundsätzlich erwarte ich von einer Kamera heute, dass man sie ohne Handbuch zumindest in den Grundfunktionen benutzen und auch konfigurieren kann. Wenn man für Feinheiten in die Bedienungsanleitung schauen muss, dann ist das in Ordnung. Sony hat das bei der NEX-6 definitiv umgesetzt.
Das Display ist über jeden Zweifel erhaben. Hell und klar, so wie man es sich wünscht. Und auch der Sucher ist klasse. Und für mich ist das ein nicht ganz unwichtiger Punkt. Ich bin eh jemand, der gerne mit dem Sucher arbeitet und nicht mit dem Display der Kamera. Und da ich in den letzten Jahren keine sucherlosen Kameras benutzt habe ist mir auch ein „Problem“ dass ich habe nicht aufgefallen. Und zwar haben sich in den letzten Jahren meine Augen doch etwas verändert, im Nahbereich durch die Brille schauen geht nicht mehr. Damit muss ich die Kamera entsprechend weit weg halten – was ich irgendwie auch doof finde. Und den Sucher kann ich mir entsprechend einstellen. Somit war die Entscheidung die NEX-6 anzuschaffen auch im Nachhinein goldrichtig.
Soweit ein paar „theoretische“ Eindrücke. Viele Fotos habe ich noch nicht machen können, zudem muss ich mich auch erst einmal auf die 6 einschiessen, damit die Kamera nicht Schuld an der Unfähigkeit des Fotografen ist. Was ich aber mit als erstes ausprobiert habe ist das Verhalten im höheren ISO-Bereich. Und das ist recht anständig, ISO 1600 ist absolut nutzbar. Wenngleich ich nicht glaube, dass ich die Kamera in diesem Bereichen einsetzen werde. Aber es ist gut zu wissen, dass da Reserven sind.
Ansonsten war ich gestern am späten Nachmittag kurz unterwegs. Ansich kuriere ich gerade eine fiese Erkältung aus, aber zumindest mal eine Stunde vor die Tür wollte ich dann doch gehen. Und ja, die kleine Dame macht Spaß. Auch mit kalten Fingern lässt sie sich gut bedienen und verichtet klaglos ihren Dienst wenn das Thermometer -10 Grad zeigt.
Nach so viel Lob möchte ich aber auch einen Kritikpunkt los werden: Es ist mir völlig unverständlich, warum Sony kein externes Ladegerät mehr beilegt. Das bedeutet, der Akku muss in der Kamera geladen werden. Ich halte das für baren Unfug, da so kein zweiter Akku geladen werden kann wenn die Kamera benutzt wird. Und einen zweiten Akku halte ich für eine notwendige Anschaffung. Denn im Gegensatz zu einer DSLR verbraucht so eine kompakte Kamera doch deutlich mehr Strom, bedingt durch das Display bzw. den Electronic View Finder. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es soviel billiger ist, einen Netzadapter für den USB-Anschluss der Kamera zu bauen als ein vernünftiges Ladegerät. Vielmehr habe ich den Verdacht, dass man im Hause Sony auf die Art und Weise noch mal Geld verdienen will, indem man ein Ladegerät als Extra anbietet. Das finde ich bei einer Kamera im oberen dreistelligen Preissegment nicht angemessen. Da möge man in Minato noch mal in sich gehen.
Oha, bei der Nex7 und 5 sind noch externe Ladegeräte dabei. Bei meiner RX100 ist das auch nicht der Fall. Da habe ich mein externes gekauft. Wobei das Laden der Kamera am USB Port durch die SMartphones uns eigentlich schon in Fleisch und Blut übergegangen sein sollte, oder?
Ich denke beides ist eine gute Lösung. Will sagen: Ich finde es gut das ich mit einem normalen USB Kabel die Cam mal eben im Auto am Zigarettenanzünder nachladen kann, aber zu Hause möchte ich auf die möglichkeit, auch mehrere Akkus laden zu können, nicht verzichten.
Von daher ist es positiv das Deine 6er Nexi das schon kann, was meine 7er nicht kann. Dafür musst Du leider ein extra Netzteil kaufen…
An dieses wilde Moor müssen wir mal zusammen fahren, das schut super aus!!!
LG aus dem Snowy Taunus von der warmen Couch – Jörg
HM, gut, unter dem Aspekt der Flexibilität habe ich das nicht gesehen. Klar kann ich mein Smartphone am Rechner aufladen. Aber die NEX ist kein Smartphone 😉 Was mich daran erinnert, mal ein USB-Autoladegerät anzuschaffen. Kannst Du da was empfehlen?
Während Du jetzt auf der Couch sitzt mache ich mich mal nach draussen in den Schneeregen. 😉