Shooting ohne Vorbesprechung?

Jeder der im Auftrag fotografiert weiß, ohne Vorbesprechung begibt man sich auf dünnes Eis. Daher sind sie einfach Pflicht. Bei Freundschaftsdiensten kann es passieren, dass man sich hier zum Verzicht verleiten lässt, wie es jüngst einem von mir geschätzten Kollegen passiert ist.

Wenn ich seine Äußerungen interpretieren darf, ist der Kunde mit den Bildern nicht ganz glücklich. Denn scheinbar hat man sich dort nicht die Mühe gemacht, sich im Vorfeld zumindest über den Bildstil des Kollegen zu informieren, wenn  schon dort ein Vorgespräch für nicht erforderlich gehalten wird. Ergebnis siehe oben.

Es wäre jetzt ein leichtes zu sagen, der Kollege hätte selbst schuld. Warum hat er das Shooting durchgeführt wenn er um die Problematik gewusst hat? Warum ist er von seiner eigenen Vorgabe abgewichen, ohne Vorgespräch kein Shooting? So einfach ist es aber nicht. Denn während man zu einem „regulären“ Kunden, den man vielleicht auch nicht  kennt, eher mal „Nein“ sagt, so ist es bei Freundschaftsdiensten nicht ganz so einfach, wenn man mal ehrlich ist. Da fühlt man sich verpflichtet, will niemanden vor den Kopf stoßen und so weiter. Und letztlich ist es vielleicht auch die eigene Gutmütigkeit die einen dann trotzdem zusagen lässt. Denn wir Menschen funktionieren eben nicht wie ein Computer, der letztlich nur 0 oder 1 kennt und daraufhin entscheidet.

Zugegeben, ich bin gerade froh, dass es nicht mir passiert ist und jemand anderes diese Erfahrung machen musste. Ich bin aber dem Kollegen dankbar, dass er sich nicht zu schade ist von dem Vorfall zu erzählen und so den Denkprozess in dieser Richtung anzustoßen. Denn es hätte mir genauso passieren können.

Von daher: keine Vorbesprechung – kein Shooting.

 

5 Kommentare

  1. Nur schlimm wenn man als Fotograf z.B. „das Geschenk“ ist und man das Vorgespräch zwar macht, aber nicht mit dem Model/Paar/Bildempfänger sondern man nur einen nahen Verwandten zur Verfügung hat.
    Ich werde erzählen wie es ausgeht 😀

  2. Oh ja, das kenn ich. Man spricht kurz über die gewünschten Bilder, sowohl Kunde wie auch Fotograf haben was vor Augen, wie sie sich das vorstellen, nur dummerweise beide nicht das gleiche.
    Das merkt man aber erst, wenn nach dem Shooting die Bilder gesichtet werden, und der Kunde sagt „mir fehlt aber „. Was er allerdings in der Vorbesprechung nicht erwähnt hat, da er das für selbstverständlich hielt.

    Sehr ärgerlich, und zwar für beide Seiten!!

  3. Nils, ich drücke Dir die Daumen für ein gelungenes Geschenk. Ich stelle mir gerade vor, wie Du aus der Hochzeitstorte als Karl-Heinz…. ähm 😀

    Sam, japp, so etwas ist ärgerlich. Daher muss so ein Gespräch wirklich ausführlich sein.

  4. Wo ist eigentlich Herr Rohweder??? :thinking:

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