Der Aufsteckblitz – das ungeliebte Kind

Stiefmütterlich behandelt und als notwendiges Übel betrachtet – das ist das Leben, das so mancher Aufsteckblitz in den Fototaschen fristet. Einiges Fotovolk verzichtet gar gänzlich auf den kleinen Lichtmacher, sie schwören auf das verfügbare Licht. Zu hässlich ist das, was aus dem kleinen Kasten herauskommt.

Foto: Nikon (SB-900)

Zugegeben, viel besser ging es mir bislang auch nicht. Mein Blitz ist in der Tasche, weil ich ihn von Zeit zu Zeit wirklich benötige. Denn irgendwann ist auch mit dem Hochreissen der ISO-Werte einfach Schluss und ein Nachtsichtgerät macht dann doch nicht so tolle Bilder. Dass ich das Potential meines Blitzes aber gnadenlos unterschätzt habe, das zeigte mir gestern der Workshop „Blitzen, aber richtig“ von Stefan Groenveld aus Hamburg. Er hatte eingeladen dem Aufsteckblitz mal auf den Zahn zu fühlen. Und das tat er sehr gründlich.

Angefangen bei den Grundlagen was gibt es für Licht und wie geht man damit um, bis hin zum Studioeinsatz wurde ein wirklich breites Spektrum an Informationen geboten, die im wahrsten Sinne des Wortes ein völlig neues Licht auf den „kleinen“ werfen. Obendrein hatte Stefan massenweise Equipment dabei, das vorgeführt, angefaßt und ausprobiert wurde. Lichtformer für den Blitz waren genauso dabei wie Reflektoren aus dem Hause Sunbounce. Softbox und Beautiydish fehlten natürlich auch nicht.

Eindrucksvoll wurde uns gezeigt, wie man aber schon mit kleinem Materialaufwand unter Mischlichtbedingungen das Licht in geregelte Bahnen lenken kann oder wie man durch das Spielen mit Farbtemperaturen aus einem langweiligen Motiv ein spannendes Bild zaubert. Und auch die Möglichkeiten des entfesselten Blitzens wurden besprochen, denn auch hier sind die Möglichkeiten vielfältig.

Der eine oder andere mag sagen, schon allein Joe McNally hat dies alles in seinem Buch „Hot Shoe Diaries“ beschrieben. Sicher, hat er bestimmt. Aber ein Buch ist zunächst mal graue Theorie. Auf so einem Workshop kann man diese Theorie mal praktisch erfahren. Und Praxis ist durch nichts zu ersetzen als noch mehr Praxis.

Abschliessend bleibt mir nur zu sagen, dass für mich ein toller Workshop war, ich habe viele neue Eindrücke gewonnen und Informationen mit nach Hause genommen und werde meinen kleinen Aufsteckblitz jetzt deutlich mehr lieb haben als vorher. 🙂 Und was auch nicht vergessen werden darf: den einen oder anderen Fotografen den ich bislang nur von Twitter oder Facebook her kannte bin ich endlich mal in Natura begegnet. 🙂

8 Kommentare

  1. Wir sind der gleichen Meinug 🙂 Und sich nach Jahren (also mindestes eins) des „Folgens“ mal live zu treffen hat was.

    Nils

  2. Praxis mag Praxis sein aber nette Ideen kann man sich trotzdem holen deshalb zum Thema dieser ziemlich bekannte Blog. https://www.strobist.blogspot.com/
    Nicht mehr und nicht weniger gibt dir Hotshoe Diarys. Eine Idee von etwas, ausprobieren muss man dann aber selbst.

  3. @Nils: Und ich hoffe, es war nicht das Letzte!
    @Angbor3D: Stimmt schon. Aber wenn man auf einem Workshop die Möglichkeit bekommt, verschiedene Hardware auch mal aus zu probieren ohne sie gleich kaufen zu müssen und dann vielleicht feststellt, das war nix, finde ich schon eine sehr gute Möglichkeit.

  4. Dir auch vielen Dank für das tolle Feedback. Dank der super Teilnehmer war es wirklich eine gelungene Veranstaltung. Freut mich, dass der Workshop gut bei Dir angekommen ist und Du was lernen konntest.

  5. Japp, habe ich! War wirklich sehr genial.:-)

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