Ein gesundes Selbstbewusstsein ist mit Sicherheit nicht verkehrt, erst recht nicht in einer nicht ganz einfachen Branche wie der Fotografie. Wichtig ist aber Selbstbewusstsein nicht mit Anmaßung zu verwechseln, gerade dann, wenn man dabei ist etwas in die öffentliche Kritik zu geraten – obwohl man Öffentlichkeit doch gar nicht will. Jedenfalls scheinbar.
Verwirrt? Die Geschichte läßt sich kurz zusammenfassen. Die Fotografin Julia F. hatte sich beim geschlossenen Forum LuxundLaune.com beworben. Dort verfolgt man grob zusammen gefaßt einen höheren Qualitätsanspruch als anderswo und man möchte sich nicht der breiten Maße öffnen. Möchte man also dort teilnehmen, muss man sich bewerben. Julia hat genau das getan und eine Jury hat sich mit den eingereichten Bilder beschäftigt – und nach meinen Erkenntnissen aus meiner Twittertimeline wäre sie wohl auch angenommen worden. Wäre, denn sie hat ihre Bewerbung zurück gezogen. Grund dafür waren Kritikpunkte einzelner Jurymitglieder die in der geäußerten Form schwierig nachvollziehbar waren.
Julia hat diesen Bewerbungsprozess auf Twitter begleitet und das schlug ein paar Wellen. Boris hat zu dem Vorgang einen Blogeintrag verfaßt, der bewußt nicht wertend gemeint war, unter dem sich dann eine interessante Diskussion entspann. Unter anderem hat dort ein „Paul“ kommentiert, der Luxundlaune.com angehört.
Meine Meinung: Hätte er es mal lieber gelassen. Denn die Art und Weise seiner Argumentation lassen die Sicht auf das Forum nur noch negativer erscheinen. Folgende Aussage ist mir persönlich besonders negativ aufgefallen:
so wurde zb. paul ripkes look entschlüsselt. sie sprechen über licht, machen bilder im studio, teilen die RAW’s, teilen hinweise, arbeitsschritte und PSD’s. einer findet was ein anderer baut drauf auf. nach 20 seiten hatten wir ergebnisse von denen kann sich ripke selbst was abschneiden.
(Hervorhebung durch mich). Anmaßung ist noch die höflichste Umschreibung die mir dazu einfällt. Denn was Paul übersieht ist doch folgendes: wir befinden uns hier nicht im Sport wo man Leistungen absolut miteinander vergleichen kann. In der Fotografie geht es zum einen natürlich um die handwerklichen Fertigkeiten, aber eben auch um den kreativen Teil. Sicher kann ich mich hinstellen und sagen, mir gefallen die Arbeiten vom Fotografen Müllermeierschulze nicht so gut. Das kann aber verschiedene Gründe haben. Handwerklich mag alles perfekt sein, aber wenn mir sein Stil einfach nicht gefällt? Ist er dann schlecht? Wohl kaum.
Paul Ripke arbeitet anerkannter Weise erfolgreich auf hohem Niveau. Und jetzt kommt da ein Namensvetter daher, stellt sich hin und sagt „wir sind besser“. Das hinterläßt bei mir einen sehr faden Beigeschmack. Mit Sicherheit haben die Teilnehmer im Forum die Arbeitsweise von Paul Ripke gründlich analysiert und nachgestellt. Und was sie dann vermutlich gemacht haben ist, diese in irgendeine Richtung weiter entwickelt die ihnen gefallen hat. Das dann aber als besser zu deklarieren – möge sich jeder selbst seine Gedanken dazu machen.
Seltsamerweise erinnert mich das an die Elite-Diskussion vor ein paar Tagen. Auch wenn ich noch nicht allen Mitgliedern auf LuxundLaune.com einen elitären Gedanken unterstellen möchte.
Genau über DIESEN Satz bin ich auch gestolpert und habe über diese Aussage ähnlich gedacht wie du. Erst wollte ich bein Stilpiraten auch etwas dazu schreiben, habe mich dann aber zusammengerissen (wozu Zeit investieren) und „einfach ne Tüte Popcorn aufgemacht“. 😉
Ich schau mir das jetzt auch an. Statt Popcorn habe ich aber nur Salzstangen, gehen die auch? 😉
Who is this Ripke Person anyway? :wall:
Schon sehr spaßig diese Diskussionen auf diversen Blogs.
Ich finde beide Parteien, die aufeinander einprügeln etwas befremdlich. Wenn sich ein paar Leute zusammenfinden, die sich von der Masse abheben möchten, bittesehr. Für mich kein Problem und auch das elitäre Auftreten ist mir völlig wurscht. Laßt die Leute doch machen, warum schenkt ihr Leuten wie diesem ominösen Paul überhaupt Aufmerksamkeit?
Nehmt die Leute wie sie sind und seid tolerant.
So und jetzt mache ich mir ne Tüte Nachos auf 😉
Ihr habt alle viel zuviel zeit.
…immer diese elendlichen Diskussionen… :autsch:
Von solchen Sachen habe ich Abstand genommen und das ist auch gut so
nerds
Julia kümmert sich um follower und sollte lieber mehr Zeit in die Fotografie investieren. Andere sollten vielleicht doch bei ihrer Modelleisenbahn bleiben.
Hast Du was gegen Modelleisenbahn?
Hehe, das kenne ich. Hatte mich auch mal bei denen „Beworben“, wenn man das überhaupt so sagen darf. Man hatte mir dann nahegelegt, dass mein Stil zu sehr nach ModelKartei aussehe (wusste gar nicht das MK nen eigenen Stil hat) und ich mir besser ein bekanntes Vorbild suchen soll. Ich soll mir quasi jemand suchen den ich dann nachmache.
Naja, ich habe dann auch dankend abgelehnt und möchte da gar nicht mehr rein. Scheint ein Forum nur für Nachahmer der „Großen“ zu sein, wobei mir nicht klar ist, woran man einen „Großen“ dort fest macht. Aber gut… Shit Happens :wall:
ihr habt ja ne ahnung…
Wer auf HDR steht oder definierte EDV Filter. Bitschön.
Auch sehen die Fussbaler unterbelichtet und aus dem Wachsfigurenkabinet aus.
Was sage Joop?
Wie Alliens
Guten Morgen
Ich glaube nun zu wissen wo der Gedankenfehler zu liegen scheint. Vor vielen Jahren gab es die Ausbildung und Beruf zum Grafik u Werbedesigner.
Auch gab es dem zum Fotografen.
Beide haben technisch gesehen nur damit zu tun, das diese sich den digitalen Medien zu nutze machen und diese kombinieren, doch das war das auch schon.
Ein Werbegrafiker konstruiert Fantasiebilder um dem Kunden zum verzehr der Wahre zu animieren. Damals wurde das Gezeichnet und heute mit dem Computer verfremdet. Der eigentliche Fotograf versucht unverfälschte Zeitaufnahmen aufzunehmen oder seine Gefühle zum Ausdruck zu bringen.
Ich habe mittlerweile Leute kennengelernt die sich eine Spiegelreflex erworben haben und wirklich der Meinung sind mit Fotoshop regeln wir es schon. (Im wahrsten Sinne der Wortes) „Lichtgestaltung ist unnötig, Photoshop macht es schon“.
Als Grafikdesigner ist er klasse, doch als Fotograf eher durchschnitt der Fotografenzunft.
Wenn ich Grafikdesign lernen will gehe ich dorthin. Und wenn ich Fotografie lernen will?
Jim Rakete:
Ich komme mir vor wie ein Fälscher, wenn ich digital fotografiere. Das einzig warme Plätzchen, das es für die Fotografie mal geben wird, ist in den Museen. Meine Arbeit ist aber kaputtgetreten durch das Ende der Nahrungskette, die Paparazzi. Wenn irgendwer ein Fußballerbaby hochhält und das Bild ist fünf Millionen wert: warum?
Und wenn ich fotografieren lernen will?
Emotionen kann man nicht erlernen, sie werden durch das Leben geboren.
Maler lernten nicht Künstler zu sein sondern die Technik. Sonnst gäbe es im einen Schuljahrgang 40 Picasos oder Dali’s und das pro Semester.
Lerne die Liebe und das Leid. Lerne diese mitzuteilen. Auszuleben. Das wird Dich einzigartig machen.