Vorab: der folgende Text entstand offline am Sonntag den 5.12.
Berlin – was verbindet mich mit dieser Stadt? Sie ist unsere Bundeshauptstadt. Ok, aber deshalb noch kein Argument. Nein, genau genommen sind es drei Dinge, die mich nach Berlin blicken lassen. Im Augenblick ist das sogar einfach, denn ich sitze in einem Berliner Hotel.
Zum einen hat heute, am 5.12.2010 die Vergabe des Förderpreises „Helfende Hand“ statt gefunden. Zu diesem Preis sind wir nominiert worden, was schon eine sehr geniale Sache war. War es doch ein Zeichen für uns, dass die Idee stimmt und wir etwas richtig gemacht haben. Denn aus über 180 Projekten die sich beworben haben wird man nicht mal so eben unter die besten fünf gewählt.
Die Jury, die es wirklich nicht leicht hatte auf Grund vieler spannender Projekte, hat sich dann auch noch dazu entschieden, uns in der Kategorie „Innovative Konzepte“ mit dem Förderpreis auszuzeichnen. Die Freude und Aufregung war natürlich groß, denn hoffen tut man natürlich immer, aber erwartet hatten wir das nicht. Dazu waren zuviele andere spannende Projekte im Rennen. Gefeiert haben wir dann aber eher leise. Meine Kollegen Olli, Wolfgang und Sven mussten am Abend noch wieder den Heimweg antreten, ich habe mir im Sony Center ein Abendessen gegönnt. Denn das Sony-Center wollte ich immer mal live bei Nacht sehen. Und es ist schon recht spektakulär was die Jungs da hingestellt haben.
Der zweite Punkt der mich mit Berlin verbindet ist eine Foto- und Internetfreundschaft. Vor zwei bis drei Jahren haben wir uns in der fotocommunity kennen gelernt, mailen uns seither, nur mit einem Treffen hat es nie geklappt. Jetzt ist es endlich soweit, morgen werden wir uns dann mal Angesicht zu Angesicht gegenüber stehen. Und wenn das Wetter mitspielt, dann wird nicht nur Kaffee getrunken, sondern auch das eine oder andere Bild geschossen. Ich freue mich schon sehr darauf. Und auch wenn ich diesen Punkt nur mit einem Absatz erwähne, so ist mir dieses Treffen doch sehr wichtig.
Der dritte Punkt, den ich im Kopf habe ist kein Punkt, sondern eine Mauer. Genauer die ehemalige Mauer. Bislang war ich erst einmal „richtig“ in Berlin (das zweite Mal zählt nicht) und da stand diese Mauer noch. Es war eine Klassenfahrt Ende Sommer 1988. Natürlich mit dem obligatorischen Mauer und Ost-Berlin-Besuch. Wir haben auf der Westseite einen Aussichtspunkt besucht, am nächsten Tag sind wir dann mit der S-Bahn rüber gefahren. Bahnhof Friedrichstrasse war der Übergangspunkt wenn ich das richtig erinnere. Inklusive Zwangsumtausch.
Es gab bisher wenige Momente in meinem Leben, wo ich mich so hilflos gefühlt habe wie beim Anblick dieser Mauer. Egal ob auf dem Aussichtspunkt oder von Ost-Berlin aus durchs Brandenburger Tor auf diesen „Schutzwall“. Ich habe diese Bilder und das Gefühl bis heute, über zwanzig Jahre nach dem Mauerfall nie ganz ablegen können. Nach Berlin zu fahren ohne unterwegs aufgehalten zu werden war schon irgendwie toll. Und morgen will ich endlich diese Bilder los werden. Von der Mauer. Es gibt einiges was ich gerne sehen würde, allein wird die Zeit nicht reichen, denn für mich heißt es morgen Abend auch Abschied nehmen von Berlin. Aber das Brandenburger Tor, das will ich mit eigenen Augen sehen. Auch wenn ich den Anblick von Bildern und Filmen schon längst kenne. Spielt keine Rolle. Ich freue mich jedenfalls schon drauf.
Wenn es nach mir geht, wüsste ich schon die nächsten zwei Projekte ;-)