Ein Kunde, eine Aufgabe – ist das noch seriös?

In meiner Massnahme vom Jobcenter aus werden hin und wieder auch Unternehmen eingeladen um sich vorzustellen. Darunter war letztens auch ein Callcenter hier aus Kiel, dessen Ausrichtung mich offen gestanden sehr irritiert hat.

Ein Unternehmen sollte man in Sachen Produktpalette entweder auf mehrere Beine stellen, oder aber man besitzt ein besonderes Alleinstellungsmerkmal, das so sensationell ist, dass man sich als Unternehmer Monokultur leisten kann. So häufig trifft man diese Konstellation jedoch nicht an. Insbesondere Callcenter sind in meinen Augen jederzeit ersetzbar.

Besagtes Unternehmen mit Sitz in Kiel arbeitet für einen grossen Internet-Anbieter. Und zwar nur für diesen. Aufgabe: Kunden anrufen und ihnen die Produkte des Internet-Anbieters verkaufen, nachdem Besucher der Anbieter-Website Interesse signalisiert haben. Soweit so gut, wir reden hier schon einmal nicht von einer Kaltakquise, macht in meinen Augen die Sache jedoch nicht besser. Denn zum einen arbeitet der Internet-Anbieter in anderen Bereichen mit anderen Callcentern zusammen, zum anderen ist die IT- und Kommunikationsbranche doch recht schnelllebig und da kann es nächsten Monat schon bedeuten, das Verträge gekündigt werden.

Sich in so einem Umfeld auch nur einen Kunden und seine Produkte zu spezialisieren finde ich persönlich sehr fahrlässig. Denn auch solches Outbound-Callcenter kann man schnell ersetzen, trotz aller Produktschulung und sonstigen scheinbaren Versicherungen seitens des Kunden. Worte sind geduldig, bis zur nächsten Kursänderung. Und dann?

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