Nun ist es also richtig Frühling, nicht nur meteorologisch, sondern auch kalendarisch. Und was sagt uns ein Blick aus dem Fenster? Er kämpft. Der Winter ist zäh und läßt sich nicht so einfach verdrängen.
Vielerorts wird die die Landschaft noch in einem weissen Mantel verhüllt, aber es ist unübersehbar, der Frühling hat sein Recht angemeldet, nun zum Zuge kommen zu dürfen. Der Winter befindet sich schmollend auf dem Rückzug, schwer fällt es ihm dieses Jahr, sich von uns zu verabschieden.
Lange hatten wir nicht einen solchen Winter, von dem gesagt werden konnte, er war weiß. Ein bißchen spät zwar, denn weisse Weihnacht wäre ja auch schön gewesen, aber man soll sich nicht immer beschweren und sich auch mal mit dem zufrieden geben, was man bekommt.
Er kam spät, aber er kam mit Macht, der Winter. Selbst hier im Norden wurden wir mit dem weissen Pulver bedacht, das uns als Kinder regelmäßig viel Spaß und als Erwachsener mehr Kummer denn Freude macht. Erschwert es doch den Weg zur Arbeit oder zum Einkaufen und ob man am Wochenende Tante Liese besucht, das überlegt man sich dann doch kurzfristig. Zumal gerüchteweise bei dem Schnee auch Leute mit Sommerreifen auf der Strasse gewesen sein sollen.
Wer sich jedoch trotzdem über echtes Winterwetter freuen kann, der wurde in den vergangenen Wochen reich belohnt, in einigen Teilen der Republik zu reich, wie man bedauerlicherweise sagen muß, aber Wintermenschen sind auf ihre Kosten gekommen, ohne sich dieses Jahr in selbige für einen Winterurlaub stürzen zu müssen.
Nun ist es aber Zeit Abschied zu nehmen von Väterchen Frost, die Fotoverrückten schiessen die letzten Bilder in weiß und freuen sich insgeheim schon wieder darauf, die Fotohandschuhe bald wieder zu Hause lassen zu können und auch in einen bequemeren „Fotodress“ schlüpfen zu können, ohne Gefahr laufen zu müssen sich wieder eine Erkältung einzufangen.
Eine kurze Zeit werden wir und gedulden müssen, bis sich das Wintergrau endgültig verzogen hat, der Frühling das Zepter schwingt und die ersten zarten Blüten aus dem Boden drängen. Und dann ist es wieder Zeit, die Kamera in den Anschlag zu bringen.
Wenn es nach mir geht, wüsste ich schon die nächsten zwei Projekte ;-)