Seit knapp zwei Wochen hat auch für mich die Motorradsaison wieder begonnen und inzwischen liegt auch schon ein vierstelliger Kilometerbetrag hinter mir. Entzugserscheinungen? Muss wohl so gewesen sein. 🙂 Aber der Start in die Saison war nicht so rund wie ich das sonst kannte. Irgendetwas war anders und das sollte mir am letzten Wochenende im Rahmen eines Sicherheitstrainings bewusst werden.
Ich merkte recht schnell, dass irgendetwas nicht stimmte. Die „Dicke“, an sich ein Ausbund an Agilität wenn es um Kurvenfahren geht, tat sich schwer, musste überredet werden und fuhr lieber gerade aus. Das war neu, kannte ich so nicht von ihr. Hatte ich vom Saisonende auch anders in Erinnerung. Ich schob das auf die Reifen, die definitiv ihre besten Zeiten hinter sich hatten und gewechselt werden wollten. Aber das war es nicht allein und das wurde mir während des Sicherheitstrainings bewusst.
Petrus meinte es gut mit der Truppe die am vergangenen Sonntag auf dem ADAC-Übungsgelände in Boksee angetreten war. Zwar frisch aber trocken und sonnig. Und das frisch war auch nicht weiter schlimm, denn uns wurde ziemlich schnell warm. Aufwärmübung mit Slalomfahren und Gymnastik auf dem fahrenden Motorrad. Slalom, da war es wieder. Kurven wollte Madame immer noch nicht fahren. Jeder Wechsel kostete Kraft und ich fragte mich ernsthaft, wie ich den Tag durchstehen sollte. Nein, da stimmte etwas nicht.
Unser Instruktor, Thomas Gliem, hatte uns alle fest im Blick. Und Blick ist auch das Stichwort. Für uns Motorradfahrer (gilt natürlich auch für Fotografen 🙂 ) ist die Blickführung imens wichtig um die Fuhre dorthin zu bekommen wo sie hin soll. Das ist an sich nichts neues, kann in jedem Buch nachgelesen werden das sich mit der Thematik Motorradfahren beschäftigt. Und an sich war ich der Meinung das auch verinnerlicht zu haben, denn seit ich angefangen habe Motorrad zu fahren habe ich einen sechsstelligen Betrag an Kilometern unter die Motorradreifen genommen. Und es war auch nicht das erste Sicherheitstraining auf dem Motorrad, hin und wieder hatte ich bereits teilgenommen.
Aber Thomas, der in seinem Hauptjob Fahrlehrer ist, ist der erste gewesen, der mir klar gemacht hat, das meine Blickführung nicht konsequent genug war. Nicht weit genug. Wieder und wieder hat er an diesem Tag mir eindeutig zu verstehen gegeben, wo es denn haperte. Und das blieb nicht ohen Folgen. Im Lauf des Tages wurde es immer besser und ich merkte auch wie ich begann anders auf dem Motorrad zu sitzen. Viel lockerer, nicht mehr so verkrampft. Und plötzlich mochte mein Boxer auch wieder Kurven fahren, ohne das wir zwei vor jeder Kurve eine endlose Diskussion führen mussten. Der Tag war alles in allem ein Riesengewinn und hat uns Teilnehmer einen großen Sprung in Sachen Saisoneinstieg nach vorn gebracht. Der Rest ist jetzt konsequent daran weiter arbeiten, damit es eine stressfreie Saison wird. Und natürlich ein Satz neuer Reifen. 🙂
Wenn es nach mir geht, wüsste ich schon die nächsten zwei Projekte ;-)