Zur Zeit bastle ich an einer neuen Webseite, basierend auf WordPress. So langsam nimmt das Ding Gestalt an und da ich so etwas gern in einer Entwicklungsumgebung aufsetze, muss das Teil natürlich auch irgendwann auf den Live-Webspace umziehen. Und das habe ich gestern dann mal gemacht.
Vorab: Ganz so einfach wie das früher mal war ist es nicht mehr. Der letzte Umzug ist schon relativ lang her und da reichte es in der wp-config.php den neuen Datenbanknamen anzugeben sowie in der Datenbank selbst an zwei Stellen die URL anzupassen. Seither ist WordPress aber ziemlich erwachsen geworden und mit meinem Vorgehen lief ich dann auch erstmal stumpf gegen die Wand.
Wobei die Grundidee an sich nach wie vor funktioniert. Nur ist das Vorgehen jetzt etwas anders und vielleicht auch nicht unbedingt im Sinne des Erfinders. Aber zumindest hat es funktioniert. Verbesserungsvorschläge gern in meine Richtung. Achja: Use it on your own risk! 🙂 Wobei, da wir hier an einer laufenden Präsens an sich nichts ändern kann nichts passieren. Entweder es geht, oder es geht nicht.
Was muss also unternommen werden? Zunächst muss aus der Entwicklungsumgebung die Datenbank und die WordPress-Installation selbst gesichert werden. Ersteres geschieht über einen Export aus phpMyAdmin und die Zeichenkodierung sollte dabei die gleiche sein wie die Datenbank selbst auch angelegt ist. Im Idealfall UTF-8. Die Installation selbst holt man sich mit einem FTP-Programm. Wer sich mit SQL-Statements nicht auskennt, und ich gehöre dazu, muss jetzt die Datenbank anfassen. Praktischerweise liegt die als Text-Datei vor und kann in einem Texteditor bearbeitet werden.
ACHTUNG: Man lasse die Finger von den Betriebssystemeigenen Editoren, denn die zerhauen gern schon mal die Zeichenkodierung oder bauen Zeilenumbrüche ein wo sie nicht hingehören. Für den Mac empfehle ich Textwrangler, Windows-User sollten mit Notepad++ glücklich werden denke ich. Die sind nämlich in der Lage sowohl UTF-8 zu lesen und auch sauber wieder zu schreiben. Am besten legt man sich von der Datenbank zunächst eine Kopie an. Die Kopie lädt man sich dann in den Editor. Zwei Dinge müssen geändert werden. Zum einen die URL der Entwicklungsumgebung in die Adresse des neuen Webspace. Und zudem gibt es auch UNC-Pfade die angepasst werden müssen. Beides geht schnell mit Suchen/ersetzen.
Beispiel:
Aus https://entwicklung.meinserver.de/wordpress
wird https://mein-neuer-server.de/wordpress.
Und aus /srv/www/htdocs/web4711/html/entwicklung/wordpress
wird /srv/www/htdocs/web0815/html/neuewebsite/wordpress
Diese Version dann speichern und auf dem neuen Webspace mittels phpMyAdmin importieren, hier bitte wieder darauf achten, dass die Zeichenkodierung identisch ist, sonst hatte man mal deutsche Umlaute. Wie gesagt, idealerweise UTF-8. Ist das passiert müssen die WordPress-Dateien natürlich auch auf den neuen Server per FTP hochgeladen werden. Bevor man nun jedoch die neue Seite aufrufen kann, müssen in der wp-config.php noch Name und Zugangsdaten zur neuen Datenbank angegeben werden. Und das war es dann.
Im Großen und Ganzen sollte das jetzt laufen. Es kann sein, dass man hier und da einige Einstellungen neu vornehmen muss. Zwei Sachen liefen bei mir nicht auf Anhieb. Vom Theme Twentytwelve war das Headerbild deaktiviert, das kostete mich einen Mausklick in den Themeeinstellungen und es war wieder aktiv. Das Formular vom Plugin „Contact Form 7“ funktionierte nicht richtig, die Mail wurde mit einer Fehlermeldung nicht abgeschickt. Da es ein simples Formular war habe ich das einfach schnell neu gebaut. War eine Minute Arbeit.
Manch professioneller Webdeveloper mag angesichts meines „rüden“ Vorgehens und Umgangs mit der Datenbank die Nase rümpfen. Kann ich nachvollziehen. Aber ich bin nun mal in erster Linie Fotograf und kein Web-Mensch und am Ende zählt das Ergebnis. Regulär sollte man die Änderungen natürlich innerhalb der Datenbank machen und dafür SQL-Statements benutzen. Andererseits machen die auch nichts anderes als das was ich gemacht habe: Suchen und Ersetzen. Aber Beispielstatements dürfen gern in den Kommentaren hinterlassen werden.
Ich glaube Du musst uns mal wieder besuchen, wenn ich „umziehen“ will.
Grins & Gruß
Jörg
Wird mir ein Vergnügen sein. Wenn Du meine „Anleitung“ abarbeitest werden Deine Töchter und ich um Dich herum sitzen und – ähm – fachkundig kommentieren 😀