Shooting abgelehnt

Vorhin trudelte eine Mail in meinen Posteingang. Da ich gerade anderweitig beschäftigt war und die Meldung nur kurz mitbekam und etwas von „Reportage“ las, dachte ich zunächst, es hätte was mit Radio 112 zu tun. Hatte es aber nicht.

Ganz im Gegenteil es hatte was mit mir zu tun – zumindest im weiteren Sinne. 🙂 Es war eine Anfrage für ein Hochzeitsshooting. Anfrage? Immer gut! Hochzeitsshooting? Öhm – nicht so gut. Bis hierher denkt jetzt vielleicht der eine oder andere, was ist der Typ für ein Idiot, hat der das Geld nicht nötig? Geht dem das zu gut?

Weder noch – wobei mich vielleicht der eine oder andere Zeitgenosse trotzdem für einen Idioten hält, wenn auch aus anderen Gründen. Aber damit kann und muss ich leben 😉 Natürlich habe ich mir Gedanken über diese Anfrage gemacht. Denn schließlich verdiene ich meine Brötchen mit der Fotografie. Aber es gibt Grenzen. Und hier war eindeutig eine erreicht. Bislang habe ich noch kein einziges wirkliches Hochzeitsshooting gemacht, mir fehlt also schlicht die Erfahrung. Es gibt viele Gelegenheiten, wo man es drauf ankommen lassen kann. Weil es im Zweifelsfall wiederholbar ist. Oder anders umsetzbar. Wie auch immer.

Aber eine Hochzeit ist etwas besonderes und der Fotograf, der offiziell für den Termin bestellt wird trägt eine große Verantwortung. Er ist es, der einen der schönsten und wichtigsten Tage im Leben eines Paares im Bild festhalten soll. So festhalten soll, das auch Jahre später noch die Freude dieses Tages gefühlt werden kann. Es reicht nicht, einfach drauf zu halten und den Auslöser zu drücken. Das kann jeder Hochzeitsgast auch.

Das habe ich der zukünftigen Braut am Telefon auch so mitgeteilt, aber angeboten noch einen Kollegen zu fragen, von dem ich definitiv weiß, dass er erstklassige Hochzeitsfotos schießt und er auch definitiv mein Fotograf wäre wenn es bei mir mal wieder so weit sein sollte. Leider kam es wie es kommen musste, an dem Tag hat er selbst schon einen Termin. Jetzt hoffe ich, dass das Paar an anderer Stelle einen guten Fotografen auftut der weiß was er tut und entsprechendes Material abliefert.

Vielleicht ergibt sich ja mal die Gelegenheit, mit einem Kollegen eine Hochzeit zu begleiten. Wenn ich mich dann in der Lage sehe, ein Mindestmaß an Qualität abzuliefern, dann sage ich bei einer Anfrage auch nicht mehr gleich nein.

8 Kommentare

  1. Mal eine blöde Frage bei Deiner Argumentation: Wie willst Du denn je lernen, Hochzeitsfotos zu machen? Oder willst Du das einfach nicht. Wäre ja auch eine Möglichkeit… 🙂

  2. Christian Rohweder

    Naja, zum einen sehe ich meinen Schwerpunkt nicht in der „Menschenfotografie“, jedenfalls im Augenblick nicht. Und ich weiß aus eigener Erfahrung, wie wichtig gerade Hochzeitsfotos sind. Und beim ersten Mal werde ich daher garantiert nicht ohne „Netz“ arbeiten. Das bin ich den Menschen die mir vertrauen einfach schuldig.

  3. Wenn man mal einem Kollegen einen Auftrag zukommen lässt, dann wird der sicherlich auch gerne mal bereit sein, Dir ein wenig „Nachhilfeunterricht“ zu geben – ohne gleich seine Geheimnisse alle preiszugeben. 😉

    Ich finde, wenn man selber unsicher ist, dann ist es wirklich besser, die Hochzeitsaufnahmen nicht zu machen. Am Ende wären beide Seiten nicht zufrieden.

  4. Christian Rohweder

    Insbesondere der letzte Satz von mir war hier ausschlaggebend 😉

  5. Ich finde die Selbsteinschätzung gut, aber irgendwann musst du etwas riskieren um weiter zu kommen 😛

  6. Du weisst ja wie ich das sehe Christian. No risk no fun. Durch Absagen kommt man nicht weiter. Ausser du willst, so wie es Robert schon meinte, nie Hochzeiten fotografieren. Das ist dann eine klare Sache.

    Ich habe im übrigen am 10.10.10 eine Hochzeit zu fotografieren 🙂 Meine erste und vielleicht letzte. Wer weiss 🙂 Aber ich mache das einfach mal.

    Und hättest das auch machen sollen. Was soll da schon schief gehen. Du weisst ja wie man fotografiert. Wie gesagt… Von nix kommt nix.

  7. Christian Rohweder

    Klar kann man es so sehen. Und in Deiner Position hätte ich das auch gemacht, denn zu verlieren hätte ich dann auch nichts. Aber Rendsburg ist ein Dorf. Und ich denke, es macht einfach einen Unterschied, ob ich von der Fotografie und meinem Ruf leben möchte oder nicht. Du weißt selbst, negative Aussagen verbreiten sich viel schneller als positive.

  8. Ja, das stimmt wohl. Ich nehm dich einfach mit wenn du bis dahin noch keine Hochzeit hattest. Das wird lustig und lecker Essen gibts sowieso

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