Ich muss zugeben, ich finde es schon etwas belustigend, was da gerade in Bayern abgeht. Meiner Meinung nach ein politisches Theater das zeigt, wie man es nicht machen sollte. Schuld sind immer die anderen.
In der CSU rollten und rollen Köpfe, kein Wunder nach dem Wahldebakel der sonst so verwöhnten Schwesterpartei der Union. Spannend aber auch wie jetzt damit umgegangen wird, unterm Strich einer großen Partei nicht würdig.
Huber und Beckstein schieben die Schuld auf Stoiber. Genau, das ist der Mann, den die beiden Herren im vergangenen Jahr vom Thron gestossen hatten. Für mich stellt es sich eher so dar, dass die scheidende Doppelspitze der CSU jetzt eher eingeschnappt und beleidigt ist, wie im Kindergarten eben. Die wirkliche Schuld bei sich selbst zu suchen? Nein, bloss nicht, nur so ein kleines bisschen, um zumindest den Anschein zu wahren. Wie sagte Beckstein in einer Stellungnahme:
„Ich hätte die massiven politischen Korrekturen, die ich gegenüber meinem Vorgänger gemacht habe, deutlicher kennzeichnen müssen.“
Hätte er natürlich machen können. Und wohl auch müssen, denn schliesslich ist er auch lange genug auf der politischen Bühne aktiv. Vielleicht waren es aber auch die Korrekturen die der Wähler schlussendlich doch nicht wollte. Es ist in jedem Fall zu einfach, den Fehler immer bei anderen zu suchen. Fegen vor der eigenen Haustüre ist angebracht.
Damit ist aber noch nicht schluss. Jetzt gibt es gleich mehrere Kandidaten, die sich berufen fühlen, die Nachfolge von Beckstein/Huber anzutreten. Vielleicht wäre es aber schlauer, der Partei die Suche nach den Nachfolgern, oder dem Nachfolger, zu überlassen. Damit ein wirklich geeigneter Kandidat die Zügel in die Hand nimmt und wieder jemand, der an Selbstüberschätzung leidet.
Was ich auch spannend fand war die Aussage des bayerischen Innenministers Herrmann. Seiner Ansicht nach gehört der CSU-Vorsitzende nach Berlin, im dort der CDU-Schwesterpartei mehr Gehör zu verschaffen. Sicherlich, liegt im Rahmen des Möglichen. Allerdings sehe ich auch einen Hintergedanken: Den Typen in die Wüste schicken, damit man selbst vor Ort schalten und Walten kann wie man gerne möchte.
Ich bin jedenfalls gespannt, wie das Theaterstück weiter geht.
Wenn es nach mir geht, wüsste ich schon die nächsten zwei Projekte ;-)