On the road in the USA – Part 2

Hier nun Teil 2 meiner kleinen Autofahrererfahrung in den Vereinigten Staaten. Zumindest was Neuengland angeht. Das Autofahren dort kein Streß ist, möchte ich Euch unter anderem in diesem zweiten Teil erzählen.

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Bedienungsanleitung für die Fußgängerampel.

Das höchste Speedlimit dem wir begegnet sind waren 70 Meilen auf einem Interstate. Das sind dann immerhin 112 Kilometer pro Stunde. Also ein Geschwindigkeitsrausch kommt da eher nicht auf, selbst wenn man 10 Meilen drauf legt. Tempomat und Automatik dank war cruisen angesagt. Und das ging mit dem Auto richtig gut. Ok, bei 290 PS auf 3,5 Liter Hubraum muss man auch nicht groß aufs Gas treten. Man kann aber 😉 In der Regel blieb der Drehzahlmesser aber unter 2.000 Umdrehungen, denn viel Interstate sind wir nicht gefahren und auf den restlichen Strassen waren maximal 50 erlaubt. Und so blieb viel Zeit in die Landschaft zu schauen und auch den einen oder anderen Fotostop einzulegen. Denn wenn man die Stadtgebiete verlässt merkt man schnell, wie weitläufig dieses Land ist. Der Verkehr wird schlagartig dünner. Und selbst wenn sich mal eine Kolonne bildet, da hängt man sich nicht gegenseitig auf der Stoßstange sondern da wird Abstand gehalten.

Insgesamt wird meiner Meinung nach sehr rücksichtsvoll gefahren. Man lässt andere in die Lücke rein, verzichtet auch schon mal auf seine Vorfahrt und bleibt entspannt. Zugegeben, ich habe ein paar Tage gebraucht um gewisse deutsche Verhaltensweisen abzulegen und ich musste mir doch immer mal wieder bewusst machen, dass man dort wo ich gerade war eben anders Auto fährt. Aber ich fand das gut. Gut finde ich auch die pauschale Regelung, an einer roten Ampel rechts abbiegen zu dürfen. Das ist im Grunde die gleiche Regelung wie wir sich mit dem grünen Blechpfeil kennen. An die Kreuzung ranfahren, anhalten und wenn man niemanden behindert und gefährdet vorsichtig abbiegen. Ausnahme: es ist explizit verboten (No Turn On Red).

Was ich mir übrigens gar nicht abgewöhnen konnte weil ich es einfach richtig und wichtig finde: beim Ausfahren aus einem Kreisel blinken. Macht da keiner. Ich glaube in dem Augenblick hatte ich mich endgültig als Touri geoutet 😉 Aber das ist etwas was so tief drin steckt – das würde ich mir auch nicht abgewöhnen wollen. Ist für mich ein Sicherheitsaspekt.

Zu den Dingen an die man sich gewöhnen muss ist klar die Beschilderung. Einiges was wir in Symbolen ausdrücken steht dort als Text auf den Schildern. Schilder wie „Right Lane Must Turn Right“ oder eben in die andere Richtung sind üblich. Zusätzlich zu den Pfeilen auf der Strasse. Während man bei uns mit riesigen Schildern erschlagen wird wenn ein Abzweig kommt, so ist das amerikanische Pendant dazu durchaus etwas zierlicher. Gerade innerhalb von Ortschaften muss man schon wissen worauf man achten muss. Gilt übrigens auch für Ortschilder. Die gibt es dort in der Form wie wir sie kennen nicht. Denn hier kommt ein Ortsschild und dahinter gleich Ort. In den Staaten nicht. Da stehen mitten in der Pampa so Schilder wie „City Limit“ aber weit und breit noch kein Haus zu sehen. Und auch die Schilder muss man auf der Reihe haben. Gewöhnt man sich aber schnell dran und registriert die dann automatisch.

Parkuhren finde ich übrigens auch sehr praktisch. Die fressen nicht zwangsweise nur Münzen – die man passend meist eh nicht dabei hat. Man kann die auch per Kreditkarte bezahlen. Und ich habe mir sagen lassen, auch in einigen europäischen Ländern kann so die Parkuhr bezahlt werden. Gut, jetzt haben wir in Rendsburg keine Parkuhren, aber prinzipiell würde ich das schon gut finden das auch hier einzuführen.

Alles chic also im amerikanischen Strassenverkehr? Mitnichten. Amerikanische Strassen, ganz besonders innerorts, sind Stoßdämpferteststrecken. Da gibt es definitiv Defizite. Vielleicht auch ein Grund dafür, dass ich im allgemeinen Verkehr lange nicht so viele tiefergelegte Autos gesehen habe wie das bei uns der Fall ist. Denn Tieferlegung bedeutet härteres Fahrwerk bedeutet bei den Strassen definitiv Aua. Aber auf dem Land geht das an sich 🙂

Unterm Strich kann ich wirklich sagen, mir hat die Fahrerei Spaß gemacht und wer hier bei uns halbwegs Autofahren kann, der geht in den USA nicht unter.

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