iOS6 – ein Update mit einem Haken

Neues iPhone bedeutet in der Regel auch neues iOS. Bislang muss ich sagen haben mich die Updates auch immer irgendwie weiter gebracht, neue Funktionen kamen hinzu und machten den Umgang mit Apples Mobilgeräten an sich immer netter und praktischer. Bis auf diesmal.

Ja doch ich weiß, auch im iOS6 sind einige Dinge enthalten, die sich als praktisch herausstellen mögen. Allein das man jetzt auch aus der Mail App heraus Bilder verschicken kann und das nicht zwangsweise aus der Galerie heraus initiieren muss ist schon sinnvoll. Oder das mal Mails mit einem Marker versehen kann. Oder dass man nun über die Datenschutzfunktion kontrollieren kann, welche App welchen Zugriff auf die Daten hat (wobei sich hier noch herausstellen muss, wie effizient diese Kontrollfunktion wirklich ist). Ach ja, und das iPad hat nun tatsächlich auch eine Uhr App spendiert bekommen – die auch prompt einen Streit mit der Schweizerischen Bundesbahn SBB vom Zaun bricht.

Neu – aber nicht kritiklos gut: iOS6 (Foto: Apple)

Allerdings hat Apple auch zwei Dinge einfach von Bord geworfen. Zum einen wurde die Youtube-App ersatzlos gestrichen. Gut, kann ich verschmerzen. Zumal im Browser geht das auch ganz gut, teilweise sogar besser. Aber die Karten App, bis dato von Google mit Daten bestückt, wurde durch Apple eigenes Kartenprogramm ersetzt.

Wer in den letzten 48 Stunden seine Augen im Netz hatte weiß auch ohne das Update auf iOS6 gemacht zu haben, das dies nicht unbedingt ein großer Wurf war. Obwohl – doch, war es. Und zwar ganz weit nach hinten. Nach dem Update hatte ich zuerst gedacht ich sei zu doof für die App. Allerdings stelle ich tröstlich fest, dass es nicht an mir liegt, dass das Nutzererlebnis eher eingeschränkten Charakter hat. Die Kartenansicht ist lange nicht so detailiert wie bei Google Maps. Zudem finde ich das Kartenbild auch hässlicher, aber das ist persönliches Gusto. Die Satellitenbilder sind zwar hier und da eine ganze Ecke aktueller. Aber vielerorts in einer gruseligen Qualität. Das geht runter bis schwarz-weiss und pixelig ohne Ende. t3n hat da eine nette Galerie zusammen gestellt, da kann sich jeder auch ohne iOS6 einen Überblick verschaffen.

Das eine Funktion wie Streetview fehlt muss ich nicht extra erwähnen. Sicherlich, die 3D-Ansichten sind ganz nett. Aber sie reissen den Eindruck den ich (und scheinbar befinde ich mich da in reichlicher Gesellschaft) von der App habe nicht raus: Das Ding ist nicht fertig. Das Teil ist in einer frühen Betaphase. Das gehört nicht auf ein Produktivgerät.

Wenn ich die Karten App von Apple auf einem Low-Budgetgerät hätte – ok, dann könnte ich damit leben. Aber wir wissen alle, dass die Hardware aus Cuppertino sich am genau anderen Ende dieser Messlatte bewegt. Daher darf man sich mindest verschaukelt fühlen, denke ich mal so. Und hoffen, dass man im Hause Apple ganz schnell nach legt – oder Google eine eigene Karten App zur Verfügung stellt. Der derzeitige Zustand ist jedenfalls untragbar.

Ob man nun das Update auf iOS6 macht muss jeder selbst entscheiden. Ich habe mir jedenfalls den Rückweg offen gehalten, zurück auf iOS5 zu gehen. Die Kartenapp ist für mich eine durchaus wichtige App die ich viel nutze. Daher muss sie funktionieren. Die nächsten Tage werde ich das alles mal in Ruhe testen, mal sehen was hinten bei heraus kommt.

 

Ein Kommentar

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