Nikkor 24-120mm f/4 VR

24-120mm – ich mag diesen Brennweitenbereich denn er erlaubt mir sehr flexibles Arbeiten und ich habe ihn mit meiner Sony R1 kennen und lieben gelernt. Umso mehr hatte ich mich gefreut, das damals meine D700 im Bundle mit eben einer solchen Linse daher kam. Quasi ohne groß umzudenken einfach weiter machen.

Genauer handelte es sich um das Nikkor 24-120mm f/3.5-5.6 VR, das mich bei vielen Shooting und auch zweimal über den großen Teich begleitet hat. Keine perfekte Linse, aber eine mit viel Spaßfaktor. Nur eines hatte mich immer gestört. Im Weitwinkel war es in den Ecken einfach unscharf. Da konnte man machen was man wollte, abblenden bis zum Anschlag, es war schlicht nichts zu machen. Gut, ich habe mich über die Zeit damit abgefunden und wenn es darauf ankam mein 20mm auf die Nikon geworfen.

Dann hatte man in Japan die glorreiche Idee einen Nachfolger auf den Markt zu werfen, das Nikkkor 24-120mm f/4 VR. Zeit umzusteigen? Ja klar, wenn nicht – nun, wir reden hier immerhin um einen knapp vierstelligen Bereich der mal eben über den Tresen gehen soll. Und das für vielleicht nur marginale Unterschiede? Zwei Unterschiede waren zumindest mal aus den technischen Unterlagen zu entnehmen. Erstens durchgehende Lichtstärke mit Blende 4. Zweitens ein überarbeiteter VR. Und nun?

So richtig durchringen konnte ich mich lange nicht, gebe ich ehrlich zu. Klar habe ich im Internet alles  dazu gelesen und angeschaut auch im Hinblick auf die Bildqualität. Da erntete es Lob und auch Kritik. Kritik vor allem für Verzeichnungen, die aber vor allem bei Architekturaufnahmen auffallen und in Lightroom mit einem Mausklick zu korrigieren sind. Was aber war mit den Ecken? Das war für mich die brennende Frage. Auf die engültige Antwort sollte ich aber noch etwas warten müssen. Ich habe das Thema also erst einmal ruhen lassen. Bis Patrick Ludolph und Steffen „Stilpirat“ Böttcher sich über genau diese Linse in ihrem „Knackscharf“-Podcast unterhalten haben. Und sie eindeutig für gut befanden.

Damit stand meine Kaufentscheidung dann doch. Und vor seit knapp zwei Wochen hat es den Platz seines Vorgängers eingenommen. Nun also die entscheidende Frage: Hat sich der Umstieg gelohnt? Klare Antwort: Ja! Zum einen ist mein „Eckenproblem“ behoben, zum anderen ist es meinem Empfinden nach auch insgesamt etwas schärfer als sein Vorgänger. Wobei ich auch klar sagen muss, dass ich nie Probleme mit der Schärfe des alten Objektives hatte. Die heutige Bildnachbearbeitung läßt da doch ausreichend Spielraum zu, ohne dass ein Foto überschärft wirkt. Was allerdings etwas schade ist, es vignetiert etwas stärker bei Offenblende. Aber da in meinem Postprocessing eh die Objektivkorrektur zum Einsatz kommt ist das auch schon wieder zu vernachlässigen.

Insgesamt hat sich der Umstieg gelohnt, ich würde ihn jederzeit wieder machen. Und falls jemand fragt, warum ich mir denn nicht das hoch gelobte 24-70mm f/2.8 leiste: Es ist von der Abbildungsleistung her sicherlich großartig, keine Frage. Aber ich mag den Brennweitenbereich nicht, der ist mir da einfach zu kurz. Und gemessen daran ist es mir dann wieder zu teuer. Ich muss an einer Linse auch Spaß haben, sonst setze ich sie nicht ein. Und zum einfach in der Tasche haben ist das Glas eindeutig zu teuer.

2 Kommentare

  1. Klasse Bericht Christian – ohne Schnick Schnack und sehr ehrlich – gefällt mir!
    Wir müssen uns mal wieder treffen und mal „fummeln“ 🙂
    LG aus dem Taunus – Jörg

  2. Bitte, gern geschehen. Ich hätte natürlich noch das elegante Schwarz des Objektivs erwähnen können und den etwas ungünstigen cw-Wert, aber ich glaube das wäre dann unter „Schnickschnack“ gelaufen 😉

    Wir sollten uns unbedingt mal wieder treffen, sehe ich auch so. Ich denke mal spätestens im April, da war doch was, oder?

Schreibe einen Kommentar zu Christian Rohweder Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert