Angesehene Berufe

Wir hatten jüngst Wolfgang Börnsen, Abgeordneter aus dem Bundestages für den Kreis Schleswig-Flensburg bei uns zu Gast im Studio. Während des sehr lockeren Vorgespräches wurde auch das Ansehen der Abgeordneten angesprochen.


Dieser Blogeintrag ist eigentlich den beiden mir unbekannten Müllwerkern zu verdanken, die gerade hier an unserem Studiofenster vorbei liefen. Was das eine mit dem anderen zu tun hat? Auf der einen Seite die Jungs, die tagtäglich damit beschäftigt sind, unsere Gesellschaft von ihrem Wohlstandsmüll zu befreien, auf der anderen Seite die Damen und Herren, die mit Anzug und Krawatte (tragen die Grünen eignetlich noch immer ihre Wollpullis?) im Bundestag sitzen.

In der Tat, der Müllwerker an sich hat heute ein durchaus hohes Ansehen, denn auch der letzte Mensch hat begriffen, wie wichtig es ist, für eine saubere Umwelt zu sorgen. Und das fängt ja nun einmal beim Müll an.
Und der Abgeordnete? Bei genauerer Betrachtung sind die Politiker die Fussabtreter der Nation. Und das, obwohl es engagierte Abgeordnete gibt, die nicht nur eine 40 Stundenwoche haben, sondern streckenweise mehr als ein Manager in der freien Wirtschaft. Was uns zu einem weiteren Aspekt bringt. Die Verdienste. Die Abgeordneten verdienen/bekommen einen Betrag von ungefähr 7-8000 Euro. Gemessen an dem, was ein Manager der freien Wirtschaft mit teilweise weniger Arbeitseinsatz verdienen kann, ist das nicht wirklich viel. Zumal von diesem Betrag Zweitwohnung, die Pendelei zwischen Berlin und Familie etc. bezahlt wird.

Klar, schwarze Schafe gibt es überall und jeder Wahlkreis kann selbst beurteilen, wie sehr sich sein Abgeordneter oder seine Abgeordnete einsetzt. Die Konsequenz gibt es dann zu nächsten Wahl. Und dann? Dann stehen die Damen und Herren, so sie nicht Beamte sind, erst einmal auf der Straße. Wie jeder andere Arbeitnehmer auch, der seinen Job verloren hat. Mit einem Nachteil: Über die Ex-Abgeordneten weiß man viel mehr. Denn sie standen in der Öffentlichkeit, man kennt die politischen Ansichten und Gesinnungen. Und das kann ein wirkliches Problem sein.

Es schimpft sich immer leicht auf die „Berliner“, die da das Ruder für die Republik in der Hand halten. Aber es schadet nicht, manches Mal mit etwas Abstand zu hinterfragen, ob das auch immer gerechtfertigt ist.

2 Kommentare

  1. Hmm.. sei mir nicht böse, aber ich glaube, Du redest da ein bisschen was schön.. die Masse der hochbezahlten Beamten (allgemein und speziell) im Verhältnis zu den dort wirklich engagierten (und ich rede nicht von der Anwesenheit) steht aus meiner Sicht in keinem wirklichen Verhältnis. Ich wäre aber sehr wohl dafür, diese Herrschaften so zu bezahlen, wie in der freien Wirtschaft – nach Einsatz – und vielleicht sogar beeinflussbar von der Gesellschaft. Denn wenn dann einer wirklich Einsatz zeigt, dann darf er gerne auch mehr verdienen! Aber wer die 8000 € einstreicht, sich nen lockeren Lenz macht und so nebenbei noch ein paar andere Mandate hat und so auf ein Vielfaches kommt, was z.b. ein Müllwerker hat, dessen Job zwar einfacher, aber nicht leichter ist… naja.

  2. Es geht auch nicht um die „Anwesenheit“ und klar gibt es auch im Bundestag schwarze Schafe, wie überall. Aber eine 80-Stunden Woche oder mehr würde ich nicht unbedingt als lockeren Lenz bezeichnen. Und bei genauerer Betrachtung kann jeder selbst seinem Abgeordneten auf die Füße treten. Ich denke, man muss es nur wollen.

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